LUKS federführend im neuen Luzerner Medizinstudiengang
Mit neuen Konzepten gegen den Schweizer Ärztemangel
In der Schweiz fehlen Mediziner. Es gibt viele offene Stellen in Spitälern und Arztpraxen. Von den insgesamt 35'000 Arztstellen sind über 10'000 durch Ärzte aus dem Ausland besetzt. Dies zeigt deutlich, dass in unserem Land zu wenig Ärzte ausgebildet werden. Der Bedarf an medizinischen Leistungen wächst, während gleichzeitig immer mehr Ärztinnen und Ärzte Teilzeit arbeiten möchten. Besonders schwierig ist es für viele Hausarztpraxsen, versierte Generalisten zu finden. Im April 2017 haben die Regierungen der Kantone Zürich und Luzern den Joint Master Medizin, die Kooperation ihrer beiden Universitäten für eine gemeinsame Ärzteausbildung, genehmigt.
Wir hoffen, dass sich möglichst viele der hier ausgebildeten Ärztinnen und Ärzte entscheiden, im Kanton Luzern oder in unserer Region zu bleiben.
Guido Graf, Regierungsrat Kanton Luzern, Gesundheits- und Sozialdirektor
An der Medienkonferenz vom 24. Mai orientierten die beiden Luzerner Regierungsräte Reto Wyss, Bildungs- und Kulturdirektor, und Gesundheits- und Sozialdirektor Guido Graf über die bildungs- und gesundheitspolitischen Aspekte des neuen Studiengangs. Prof. Dr. med. Verena Briner, LUKS, Projektleiterin Master Medizin, und Prof. Bruno Staffelbach, Rektor der Universität Luzern, stellten die konkrete Ausbildung vor.
Stärken der Region Luzern–Zentralschweiz nutzen
Herzstück des neuen Master-Ausbildungsgangs ist die praxisnahe, enge Betreuung der Studierenden. Das Unterrichtskonzept in Kleingruppen ist am LUKS bereits sehr gut etabliert und erhält im Quervergleich zu anderen Ausbildungsstätten immer wieder Höchstnoten, wie Prof. Verena Briner, Projektleiterin des Studiengangs und langjährige Chefärztin am LUKS, ausführte.
Wir bieten hier eine praxisnahe, vielseitige Ausbildung. Das besondere Plus ist die enge 1:1-Betreuung der Studierenden.
Prof. Dr. med. Verena Briner, LUKS, Projektleiterin Master Medizin und Gastprofessorin am Seminar Gesundheitswissenschaften und Gesundheitspolitik
Beim klinischen Unterricht sind Dozierende des LUKS, der Luzerner Psychiatrie, des Instituts für Hausarztmedizin und Community Care mit ihren Hausärzten, der Hirslanden Klinik St. Anna und des Schweizer Paraplegiker-Zentrums Nottwil mitbeteiligt. Das obligatorische Praktikumsjahr, das sogenannte Wahlstudienjahr, wird ebenfalls schwerpunktmässig in der Region Zentralschweiz stattfinden. Ab Studienbeginn werden die Studierenden zudem von einem Mentor oder einer Mentorin persönlich begleitet.
Generalistenausbildung, die alle Möglichkeiten offen lässt
Das Masterdiplom des Joint Masters Medizin wird von den beiden Universitäten Luzern und Zürich unterzeichnet werden. Die Uni Luzern ist für die Organisation des Studiengangs verantwortlich. Bereits heute leistet sie mit dem Seminar für Gesundheitswissenschaften und Gesundheitspolitik und Kooperationen unter anderem mit der Schweizer Paraplegiker-Forschung wegweisende Arbeit. In der Zusammenarbeit sehen alle beteiligten Partner weiteres Potenzial für Lehre und Forschung. Das Ziel ist, den jungen Medizinerinnen und Medizinern eine solide Generalistenausbildung zu vermittelt, die ihnen den Zugang zu allen Facharztausbildungen öffnet. Wenn es gleichzeitig gelingt, möglichst viele dieser neuen Ärzte in der Region zu halten und sie auch für eine Spezialisierung in Richtung Hausarztmedizin zu begeistern, ist ein weiteres Ziel erreicht.