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Bei Verdacht auf Schlaganfall zählt jede Sekunde – «Time is brain»

Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in der Schweiz. Um Leben zu retten und Folgeschäden zu verhindern, ist eine rasche Behandlung entscheidend. Im Stroke Center des Luzerner Kantonsspitals (LUKS) werden jährlich über 600 betroffene Patientinnen und Patienten behandelt. Das LUKS ruft dazu auf, bei Verdacht auf Schlaganfall sofort den Rettungsdienst via den Notruf 144 zu alarmieren.
7. September 2022
Lesezeit: 3 Minuten
Ambulanz mit Schlaganfall-Kampagne
An den Ambulanzen sind Hinweise angebracht, dass bei Verdacht auf Schlaganfall sofort via 144 der Rettungsdienst alarmiert werden soll.

Auf einer Baustelle am 28. April 2022: Plötzlich versagt das linke Bein von Stefan Suter. Der 53-Jährige sackt zusammen. Sein Glück: Kollegen und Vorarbeiter reagieren richtig und rufen den Rettungsdienst über die Notfallnummer 144. Dessen Verdacht: Schlaganfall. 75 Minuten nach Symptombeginn ist der in Muotathal wohnhafte Patient am Stroke Center am Neurozentrum des Luzerner Kantonsspitals in guten Händen. Die schnelle, fachkundige und intensive Behandlung und die Nachbetreuung in der Rehabilitation ermöglichen, dass er nach gut 100 Tagen ziemlich selbstständig wieder nach Hause kann. Eingeliefert worden war er mit Lähmungserscheinungen und stark beeinträchtigter Sprechfähigkeit.

«Der Fall zeigt exemplarisch auf, dass eine schnelle Alarmierung entscheidend ist», sagt Dr. med. Manuel Bolognese, Leiter Stroke Center am LUKS und behandelnder Arzt von Stefan Suter. Das schnelle Handeln aller Beteiligten habe massgeblich zur positiv verlaufenden Behandlung beigetragen. «Wir wünschen Herrn Suter auf seinem weiteren Weg der Genesung und der Rückkehr in seinen Alltag alles Gute», so Bolognese.

Was genau bei einem Hirnschlag passiert und wie die Abläufe im Spital organisiert sind, hat das LUKS in einem Film aufbereitet. Die Kernbotschaft lautet: «Time is brain – Zeit ist Hirn.» Die Rettungs- und Behandlungsteams arbeiten am LUKS Hand in Hand zusammen, damit möglichst wenig Zeit bis zur Diagnostik und dem Behandlungsbeginn vergeht.

Möglichst rasch ins CT

Sofern die Erstbeurteilung des Rettungsdienstes den Verdacht auf einen Schlaganfall erhärtet, wird im Notfallzentrum des LUKS ein Stroke-Alarm ausgelöst. Beim Eintreffen der Patientin oder des Patienten sind Pflege- und Ärzteteams bereit und bis zu einer Untersuchung mittels Computertomographie (CT) vergehen lediglich rund zehn Minuten.

Bereits während des CT werden die Bilder in einem interdisziplinären Team besprochen und die Diagnose gestellt. Je nachdem wird eine medikamentöse Behandlung begonnen oder das verschlossene Gefäss im Hirn wird mittels Katheter wieder eröffnet.

Rehabilitation startet am ersten Tag

Nach der Akut-Behandlung werden die Patientinnen und Patienten auf die Stroke-Unit verlegt. Das spezialisierte Behandlungsteam führt dabei zahlreiche Untersuchungen durch, um mögliche Ursachen des Schlaganfalls zu ermitteln und die entsprechenden Behandlungsschritte einzuleiten.

Die Rehabilitation beginnt dabei bereits am ersten Tag. Das LUKS bietet stationäre und ambulante Neuro-Rehabilitation an. Hier werden oftmals Physio-, Ergo- und Sprachtherapie sowie eine neuropsychologische Behandlung kombiniert. Das Ziel der Neuro-Rehabilitation am LUKS ist es, Patientinnen und Patienten wieder zur grösstmöglichen Selbständigkeit zu führen.

 

Neue Schriftzüge an Ambulanzen des Rettungsdienstes des LUKS:
Bei Verdacht auf Schlaganfall – sofort 144!

Zu den häufigsten Symptomen eines Schlaganfalls zählen:

  • Lähmungen
  • Sprachstörungen
  • Sehstörungen

Auch Schwindel oder plötzlicher ungewöhnlicher oder heftiger Kopfschmerz können Anzeichen für einen Schlaganfall sein.

Bei Verdacht auf einen Schlaganfall muss sofort die Sanitätsnotrufzentrale 144 Zentralschweiz alarmiert werden. Elf Ambulanzen des Rettungsdienstes des LUKS werden mit einer entsprechenden Botschaft beschriftet.

Ein Schlaganfall ist ein absoluter Notfall. Die Erfahrungen des Rettungsdienstes zeigen, dass leider oftmals zu lange mit dem Alarmieren gewartet wird. «Time is brain – Zeit ist Hirn.» Früheres Alarmieren helfe, Folgeschäden zu verringern. «Pro 30 Minuten Verzögerung steigt das Risiko für bleibende Invalidität und Pflegebedürftigkeit um 10 Prozent», sagt Dr. med. Manuel Bolognese.

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