Buben und Mädchen – «Zukunft» am LUKS
6.00 Uhr im Foyer in Luzern. Bereits eine halbe Stunde früher als erwartet lassen sich die ersten Kinder registrieren: Einschreiben, T-Shirt mit der Aufschrift «Ich bin die Zukunft» auf dem Rücken fassen, Lunchsäckli mit Ovo-Drink und Wasser auf den Weg durchs Spital mitnehmen. Traumdoktor Wolle verteilt Süssigkeiten und weist die kleinen Gäste darauf hin, dass sie sich einen bunten Kleber auf ihren Zukunftstag-Badge heften dürfen. Eingeladen sind Kinder von der 5. bis 7. Klasse von Vätern und Müttern oder anderen Bezugspersonen am LUKS.
Weisse Kleider sind am begehrtesten
In der Fotoecke können sich Buben und Mädchen in verschiedenfarbigen LUKS-Berufskleidern mit oder ohne Begleitperson in einen Bildrahmen stellen. Am begehrtesten sind die weissen Kleider. Schon fast Arzt oder Ärztin. Zur gleichen Zeit strömen auch in Sursee und Wolhusen Kinder ins Haus Rigi beziehungsweise in die Kapelle. Für alle gibt es einen Badge, der unter anderem zum Gratis-Mittagessen berechtigt. Gegen 8 Uhr wirds ruhiger, die Kinder ziehen los auf den Rundgang oder den Parcours durch die Querschnittmedizin vom Gipszimmer bis zum Rettungsdienst oder verschwinden mit ihren Bezugspersonen auf die Abteilungen.
10 Uhr im Untergeschoss des Kinderspitals drängen sich viele Buben und Mädchen um den Raketen-MRT-Simulator. Hier können sie spielerisch eine Untersuchung im Magnetresonanztomografen kennenlernen. Das LUKS bietet dies als erstes Spital in der Deutschschweiz an. Auf die Frage, wer schon einmal im richtigen MRI lag, gehen mehrere Hände in die Höhe. «Es war spannend, aber die vielen Geräusche machten mir Angst und ich war nervös. Gleichzeitig war es langweilig», berichtet ein Mädchen von seinen Erfahrungen. Ein anderes ergänzt, es habe sich gedacht: «Was macht diese Maschine mit mir?»
Zur Belohnung lockt ein Diplom
Die Kinder können sich nacheinander in den kindergerechten Simulator legen. Sie lernen hier ruhig zu liegen und sich mit den Geräuschen vertraut zu machen. Zur Unterstützung sehen sie einen Film. Schaffen sie es, sich nicht zu bewegen, wird das mit einem grünen Licht angezeigt. «Auf eine Narkose kann in den allermeisten Fällen verzichtet werden, wenn sich die Kinder mit den Geräuschen vertraut gemacht haben», berichtet Carolyn Luhmann-Lunt, Consultant NeoIPS. Deshalb lohnt es sich vorgängig zu üben. «Wer es schafft, im echten MRI eine gute halbe Stunde ruhig zu liegen, bekommt ein Siegerdiplom und eine kleine Überraschung» berichtet Sylvia Kaiser, Oberärztin Kinderradiologie, und zeigt den Bildern MRT-Bilder.
13 Uhr. Die Burger und Pommes sind verdaut. Gut zuhören ist jetzt angesagt, um Quizfragen beantworten zu können. Im vollen Hörsaal haben nach ein paar Minuten alle Kinder einen Sitzplatz gefunden. Sie erfahren als Erstes, dass sie sich als heutige «Angestellte» an die Schweigepflicht halten müssen und nur weitergeben dürfen, was sie erlebt oder gelernt haben. So etwa, dass man zum Blutzuckermessen nicht Zucker in einen Becher schütten und auf die Waage stellen soll, wie es eine Pflegerin im Film humorvoll vorschlägt. Ein lautes «Oh» ertönt, als sie erfahren, dass am LUKS Menschen in über 100 Berufen arbeiten. Dass man als Rettungssanitäter einen Fahrausweis haben muss, haben viele Kinder beim Quiz nicht erwartet. Sie erfahren auch, dass am LUKS jährlich über 3000 Kinder zur Welt kommen, die Küche pro Monat 800 Kilo Käse oder 7000 Becher Jogurt verbraucht und dass das LUKS vergangenes Jahr über 900’000 ambulante Patientenkontakte zählte.
«Gebt eure Träume nicht auf»
Jacqueline Rohrbach, erst seit kurzem Leiterin HR und damit verantwortlich für über 8000 Mitarbeitende der LUKS Gruppe, gab den Kindern in ihrem kurzen Grusswort mit auf den Weg: «Gebt eure Träume nicht auf.» Wenn man etwas im Leben unbedingt wolle, könne man es auch erreichen. Auch wenn der Weg nicht immer direkt zum Ziel führe. So habe sie zuerst Meeresbiologin, dann Ethnologin werden wollen und am Ende wurde sie Juristin. Vorgestellt wurden den Kindern auf spielerische Art und Weise und mit Kurzfilmen beispielsweise der Beruf des Arztes, der Ärztin, der Mitarbeitenden beim Rettungsdienst oder jener im Operationssaal.
Hier finden Sie eine kleine Bildergalerie vom Zukunftstag 2023: