Das LUKS verstärkt Anstrengungen für Medizin mit Augenmass
«Die Devise am LUKS und am KSNW lautet seit jeher <klug entscheiden – Medizin nach Augenmass> und durch die Partnerschaft mit <smarter medicine – Choosing Wisely Switzerland> wird diese noch expliziter verankert», sagt Prof. Dr. med. Christoph Henzen, Chefarzt und Departementsleiter Medzin am LUKS. Partnerspitäler des Vereins Smarter Medicine – dazu gehört neben den LUKS-Standorten Luzern, Sursee und Wolhusen auch das Kantonsspital Nidwalden - verpflichten sich mit diesem Label primär zu einer für die Patienten zweckmässigen, nutzbringenden und sicheren Medizin. Das alles soll zudem auf qualitativ hohem Niveau mit einem interdisziplinären und interprofessionellen Ansatz erfolgen. Dazu werden Patienten und ihre Angehörigen aktiv in die Planung und Durchführung der Behandlung einbezogen. Sinn und Nutzen der Behandlung werden regelmässig hinterfragt und überprüft, um eine Verbesserung ihrer Qualität zu ermöglichen.
Bestrebung für effiziente und evidenzbasierte Medizin
Im Zentrum der Partnerschaft stehen sogenannte Top-5-Listen. Das sind Empfehlungen von Fachgesellschaften für Ärzte, Patientinnen und Patienten in den verschiedenen medizinischen Disziplinen. Sie basieren auf Studien aus dem In- und Ausland und streben eine nachhaltige, effiziente und evidenzbasierte Medizin an. Die Empfehlungen thematisieren je fünf konkrete medizinische Massnahmen zur Vermeidung unnötiger Untersuchungen und Eingriffe, die zu oft oder im Übermass angewendet werden. Zuweilen haben diese keinen Nutzen für Patienten oder können allenfalls kontraproduktiv sein.
«Smarter medicine» will die offene Diskussion zwischen Ärzteschaft, Patienten und Öffentlichkeit fördern. Gemeinsames Ziel ist es, für das Thema der medizinischen Über- und Fehlversorgung im Schweizerischen Gesundheitswesen zu sensibilisieren und dem Anliegen mehr Gehör und Aufmerksamkeit zu verschaffen. Gemäss einer in der Schweizer Ärztezeitung publizierten Umfrage haben über die Hälfte der 1002 befragten Personen angegeben, dass sie schon mindestens eine Überbehandlung erfahren haben. So soll die Bevölkerung befähigt werden, bei wichtigen Fragen zur Behandlung mitentscheiden zu können.
«Deswegen muss aber niemand Angst haben, nicht behandelt zu werden. Ein ausführliches Gespräch und eine Absprache mit dem Patienten sind unersetzlich, da jeder Fall individuell ist und keine Behandlung à priori vorenthalten wird», sagt Christoph Henzen. Tiefere Gesundheitskosten sind dabei ein willkommener Nebeneffekt, stehen aber nicht im Zentrum. Der Verein smarter medicine erhofft sich in erster Linie eine Verbesserung der Behandlungsqualität. Auch wenn heute in der Medizin sehr vieles möglich ist, sei nicht alles nötig, was machbar sei.
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