Effizienz rauf, Emissionen und Kosten runter
«Es ist und bleibt wohl so, dass die beste Energie diejenige ist, die gar nicht erst verbraucht wird.»
Armend Pergjegjaj, Energiemanager, LUKS Luzern
Strom, Wärme oder Kälte müssen in einem Spital, das für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zuständig ist, jederzeit verfügbar sein. Weil zunehmend energieintensive Grossgeräte eingesetzt werden, etwa für Magnetresonanztomografie, steigt der Energiebedarf sogar. Hinzu kommen ein wachsendes Patientenaufkommen sowie zunehmende ambulante Behandlungen. «Der sichere Betrieb des Spitals hat oberste Priorität», sagt Armend Pergjegjaj, Energiemanager des LUKS. Mit mehreren Standorten und Spitälern zählt die LUKS Gruppe zu den Energiegrossverbrauchern. Sie folgt den Vorgaben von Bund und Kanton, einen Beitrag zur Energieeinsparung und CO2-Reduzierung zu leisten, und hat sich der Nachhaltigkeit verpflichtet.
Nachhaltiger Anlagenbetrieb
Effizientes Betreiben von Anlagen ist kostensparend und nachhaltig. Es wird weniger Energie verbraucht und die Anlagen werden geschont. Dadurch verlängert sich deren Lebensdauer und die Unterhaltskosten können reduziert werden. Für Armend Pergjegjaj bedeutet nachhaltig wirtschaften zuerst, sämtliche Anlagen so zu betreiben, dass sie optimal laufen. Parallel zur Anlagenüberwachung über die Gebäudeautomation wird der Verbrauch von Strom, Gas und Wasser sowie von Wärme- und Kälteenergie mit einem Energiemonitoringsystem gemessen. So können Abweichungen vom Sollzustand umgehend behoben werden. Energetische Betriebsoptimierungen weisen ein grosses Potenzial auf: Heizung und Lüftung – ob im Patientenzimmer, Physiotherapieraum oder Flur – werden an den jeweiligen Bedarf angepasst. Die Abwärme wird wiederverwendet oder, wo nicht vorhanden, eine Abwärmenutzung nachgerüstet. Durch Betriebsoptimierungen konnten die letzten drei Jahre mehrere 100 MWh Energie eingespart werden.
Universal-Zielvereinbarung und dessen Auswirkung
Mit der Universalzielvereinbarung erfüllt die LUKS Gruppe den «Grossverbraucherartikel» und die gesetzlichen Auflagen von Bund und Kanton. Seit 2020 wurden über 100 Energiemassnahmen umgesetzt. So wurde beispielsweise die Beleuchtung der Spitalareale und Gebäude des LUKS Luzern sowie bislang LUKS Sursee grossflächig auf LED erneuert: Diese werden nicht nur bewegungsorientiert, sondern auch tageslichtabhängig ein- oder ausgeschaltet. Die vielen Energiemassnahmen haben dazu geführt, dass trotz Wachstum der Energieverbrauch seit vier Jahren rückläufig ist.
Die Spitäler der LUKS Gruppe sind auf einem guten Weg: Das vom Bund für das Jahr 2025 vorgegebene Ziel zur Energieeffizienz von 108.6% wurde bereits im Jahr 2022 erreicht. 2022 konnten weitere wirksame Massnahmen umgesetzt werden, sodass die LUKS Gruppe im Jahr 2023 weit über 1000 MWh weniger Energie benötigte. Allein bei der elektrischen Energie sind dies Einsparungen von mehr als 950 MWh. Hinzu kommen ca. 200 MWh selbst erzeugte elektrische Energie durch die Photovoltaikanlagen. Aufgrund der hohen Energiepreise, speziell beim Strom, konnten allein im Jahr 2023 über CHF 600'000 Energiekosten und über 120 Tonnen CO2 eingespart werden
Netto-Null bis 2050
Dass es die LUKS Gruppe mit der Nachhaltigkeit ernst meint, zeigt die Energiestrategie. «Ziel ist, bis 2050 auf Netto-Null zu kommen, was die CO2-Emissionen betrifft.» Die LUKS Gruppe setzt dabei vor allem auf ihre Neu- und Erweiterungsbauten. Bei sämtlichen Gebäuden wird ein Minergie-Standard angestrebt. Photovoltaikanlagen auf Dächern und Fassaden vor allem von Neubauten sollen auf das Maximum ausgebaut werden. Am Standort Luzern wird bereits heute eine innovative Lösung zur Energieversorgung von morgen realisiert: Im Neubaufeld von Kinderspital/Frauenklinik wurden 272 Erdsonden verbaut, weitere sollen im Zuge geplanter Baumassnahmen folgen.
Sobald alle Bauten, darunter ein Ambulatorium und ein neues Spitalzentrum, realisiert sind, wird ein Energienetz entstehen, das auch die älteren Gebäude als Kreislaufsystem mit Wärme- und Kälteenergie versorgt. Das Anergienetz wird bereits nach der Fertigstellung des Neubaus Kinderspital/Frauenklinik in Betrieb genommen. Dann wird es nach und nach erweitert, sodass alle neuen sowie die älteren Gebäude an das Anergienetz gebunden sind.