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Ehemalige Patientin kreiert «Mutmacher-Kärtli» für Kinder im Spital

Laura Aschwanden wurde im Kinderspital Zentralschweiz aufgrund einer seltenen Krankheit behandelt. Im Rahmen eines Schulprojekts hat sie «Mutmacher-Kärtli» für Kinder und Jugendliche im Spital kreiert und sagt: «Ich habe dem Kinderspital so viel zu verdanken – ich möchte auch etwas zurückgeben.»
6. Mai 2024
Lesezeit: 3 Minuten
Laura Aschwanden mit Prof. Dr. med. Nicolas Regamey, einem ihrer behandelnden Ärzte

Laura Aschwanden aus Willisau hat als Kind viel Zeit im Kinderspital Zentralschweiz (KidZ) verbracht. Bei der heute sechzehnjährigen Schülerin wurde im Alter von drei Jahren eine seltene Erkrankung des Immunsystems diagnostiziert. Ihr Körper produzierte zu wenige IgG-Antikörper (Hypogammaglobulinämie) und konnte deshalb nur schlecht Infektionen abwehren. In der Folge war sie oft krank und musste immer wieder wegen schwerer Infektionen am KidZ behandelt werden. Eine Zeit, an welche die Schülerin lange nicht gerne dachte. Heute blickt sie mit einem positiven Gefühl zurück.

Prof. Dr. med. Nicolas Regamey war einer der Ärzte von Laura. Er ist Lungenspezialist für Kinder und gehört zum Behandlungsteam des Zentrums für seltene Krankheiten am Luzerner Kantonsspital (LUKS), einem von neun anerkannten Zentren in der Schweiz, die auf die Diagnostik seltener Erkrankungen spezialisiert sind. Er behandelte die Schülerin, als sie 2014 an einer Lungenentzündung erkrankte, und entdeckte, dass es sich dabei um den gefährlichen Erreger Pseudomonas aeruginosa handelt. Laura erinnert sich an die zahlreichen Untersuchungen, Therapien und vor allem auch an die Nächte im KidZ, in denen der Sauerstoffgehalt ihres Blutes überwacht wurde.

«Ich möchte etwas zurückgeben»

Heute geht es Laura gut. Ihr Immunsystem hat sich erholt und sie kann ein unabhängiges Leben führen. «Ich habe dem Kinderspital so viel zu verdanken – ich möchte auch etwas zurückgeben.» Im Rahmen eines Schulprojekts hat Laura deshalb «Mutmacher-Kärtli» und Rätselhefte für Kinder und Jugendliche im Spital kreiert. Auf den Mutmacher-Kärtchen stehen 16 verschiedene sogenannte Affirmationen, also positiv formulierte, bestätigende Aussagen wie «Ich darf zuversichtlich sein.» Acht der Kärtli enthalten Sprüche für Kinder und acht sind für Jugendliche. «Die Affirmationen wirken positiv auf das Unterbewusstsein der Kinder», erklärt Laura. Die Rätselhefte sollen den Kindern eine möglichst angenehme Wartezeit im Spital ermöglichen. Die Schülerin hat die Inhalte und das Design selbst erstellt und die Produktion organisiert.
 

Regamey Nicolas
Es ist berührend, dass Laura bei ihrem Projekt an andere Kinder im Spital gedacht hat und ihnen damit etwas Gutes tun kann.

Prof. Dr. med. Nicolas Regamey

«Die Mutmacher-Kärtli und die Hefte sind grossartig», sagt Nicolas Regamey. «Es ist berührend, dass Laura bei ihrem Projekt an andere Kinder im Spital gedacht hat und ihnen damit etwas Gutes tun kann. Und ganz besonders freut es mich natürlich, dass es Laura jetzt so gut geht.»

Projekt ist noch nicht abgeschlossen

Das Projekt ist für die Schülerin, die im Sommer eine Lehre als Hochbauzeichnerin beginnen wird, noch nicht abgeschlossen. Sie hat ihre Geschichte in einem Buch verarbeitet, das sie veröffentlichen will. Die Mutmacher-Kärtli und Rätselhefte will sie künftig über einen Webshop verkaufen. Mit dem Reingewinn will sie dem Kinderspital Zentralschweiz weitere Mutmacher-Kärtli und Rätselhefte kostenlos zur Verfügung stellen – ein Schulprojekt mit Zukunft. Laura hat ihr Leben im Griff.
 

Die Produkte von Laura Aschwanden

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