Ein Brunnen als Energielieferant
«Es lohnt sich, Photovoltaik für die Stromproduktion zu nutzen.»
Nik Odermatt, Technischer Leiter, Spital Nidwalden
Nachhaltiger geht es kaum, als die Energie zu nutzen, die die Natur gratis und CO2-frei zur Verfügung stellt. Das Spital Nidwalden ist in der glücklichen Situation, dass es über einen Grundwasserbrunnen verfügt. Mit dem konstant rund zehn Grad warmen Wasser aus dem Boden lässt sich das ganze Jahr über kühlen oder heizen, je nach Bedarf. Zwei an den Grundwasserbrunnen angeschlossene Wärmepumpen sorgen für warme Räume – übers Jahr werden damit etwa 500 Tonnen CO2 eingespart. Auch die Kühlung von Räumen oder von Geräten wie Magnetresonanz- oder Computertomografen lässt sich klimaschonend über das Grundwasser realisieren. «Wir benötigen keine energieintensive Kältemaschine für die Kühlung dieser Grossgeräte», sagt Nik Odermatt, technischer Leiter des Spitals in Nidwalden.
Ölheizung zur Absicherung
Das Energiekonzept zur Reduktion fossiler Energien, das die Grundwassernutzung beinhaltet, wurde bereits 2008 realisiert. Zwar gibt es noch die bestehende Ölheizung, genutzt wird sie aber nur für zusätzlichen Heizbedarf bei sehr kalten Aussentemperaturen. Die Anlage dient zudem «als Redundanz für Strommangellagen», so Nik Odermatt. In der Stromversorgung ist das Spital derzeit bereits zu einem kleinen Teil unabhängig. Zwei Photovoltaikanlagen liefern 120 MWh, was etwa 4% des gesamten Energieverbrauchs des Spitals Nidwalden entspricht. Der Anteil soll mit dem geplanten Neubau eines medizinischen Zentrums steigen. Für die Konstruktion soll Holz aus einheimischer Produktion zum Einsatz kommen, wie bislang schon bei Erweiterungsbauten in Stans.
LED und E-Mobilität
Im Rahmen von Umbauten werden jeweils aus energietechnischer Sicht sinnvolle Massnahmen realisiert und etwa alte Lampen durch LED ersetzt und Bewegungsmelder installiert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Patientinnen und Patienten des Spitals können bereits heute Ladestellen für E-Autos und E-Bikes sowie Nextbike-Fahrräder nutzen. Stolz ist Nik Odermatt insbesondere aber auf sein Team vom technischen Dienst, das über eine sehr gut eingerichtete Werkstatt verfügt: «Wenn möglich reparieren wir Geräte oder auch Möbel, statt sie zu ersetzen.»