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Fluoreszenzmarkierung macht feinste Strukturen sichtbar

In der Kinderchirurgie wird seit rund eineinhalb Jahren die Immunfluoreszenz-Laparoskopie angewendet – eine Methode, die in der Kinderchirurgie international als hochinnovativ und zukunftsweisend gilt. Das Kinderspital des LUKS hat dabei eine führende Rolle und trägt der strategischen Stossrichtung Innovation Rechnung.
1. Juni 2023
Lesezeit: 2 Minuten
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Fluoreszenzmarkierte Lungenarterien im Spalt zwischen dem unteren und oberen Lungenlappen bei einem Neugeborenen mit einer Lungenfehlbildung

Prof. Dr. med. Philipp Szavay, Chefarzt Kinderchirurgie, ist überzeugt, dass die sogenannte Immunfluoreszenz-Laparoskopie die Kinderchirurgie nachhaltig revolutionieren wird. «Wir können während eines Eingriffs Organanatomie, Durchblutung oder auch Gallenwege, Lymphgefässe u.a. darstellen. Dadurch können wir präziser und schneller operieren – und das ist schonender und sicherer für die Kinder.»

Leuchtend neongrün gefärbtes Gewebe

Die Immunfluoreszenz-Laparoskopie ist eine minimalinvasive Anwendung (Schlüsselloch-Chirurgie), mit der Strukturen mit einem Fluoreszenz-Farbstoff sichtbar gemacht werden. Der Farbstoff wird ohne Nebenwirkungen wieder ausgeschieden. Die leuchtend neongrüne Farbe wird für das Chirurgenteam durch eine spezielle Technologie und Kamera auf einem Bildschirm leicht erkennbar. «Bei Erwachsenen wird die Technik schon länger angewendet. In der Kinderchirurgie sind wir kurz davor, dies als Standard zu etablieren,» erklärt Philipp Szavay.

Mit der Fluoreszenzmarkierung führen wir minimalinvasive Eingriffe präziser, schneller und sicherer durch.

Prof. Dr. med. Philipp Szavay, Chefarzt Kinderchirurgie

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Prof. Dr. med. Philipp Szavay, Chefarzt Kinderchirurgie

Richtlinien in Entwicklung

Aktuell entwickelt eine Konsens-Gruppe aus 15 Kinderchirurginnen und -chirurgen aus der ganzen Welt unter Leitung von Philipp Szavay international gültige Richtlinien für die Anwendung der Immunfluoreszenz bei Kindern. Abhängig davon, was sichtbar gemacht werden soll, muss der Farbstoff zu einem bestimmten Zeitpunkt vor oder erst während der Operation eingesetzt werden. Auch die Farbstoff-Menge, die Körperstelle und die Art der Verabreichung sind entscheidend dafür, was das Chirurgenteam sehen wird. Und schliesslich sind auch Alter und Grösse der Kinder relevant – bei einem Frühgeborenen mit weniger als 1000 Gramm Gewicht sind die Voraussetzungen völlig andere als bei einem fünfjährigen Kind. Die neue Möglichkeit vereinfacht auch haarfeine Operationen bei Kleinstkindern beispielsweise im Hirn.

Am Kinderspital in Luzern wird die Immunfluoreszenz-Laparoskopie bisher insbesondere zur Darstellung folgender Strukturen eingesetzt:

  • Anatomie von Hohlorganen wie dem Harnleiter
  • Durchblutung von Organen und/oder Tumoren
  • Blutgefässe (z.B. Lungenarterien, Hirnarterien)
  • Gallenwege
  • Lymphgefässe

Hochaktuelle Methode

Die Immunfluoreszenz ist in der Kinderchirurgie hochaktuell und ein Schwerpunkt am kommenden internationalen Fachkongress kinderchirurgischer Fachgesellschaften. Der Kongress findet im Juli in Sorrento, Italien, statt und wird von Philipp Szavay in seiner Funktion als Präsident der IPEG (International Pediatric Endosurgery Group) mit organisiert.

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Die fluorenzenzmarkierte Arterie (Arteria basilari) vor dem Boden des 3. Hirnventrikels ist deutlich zu erkennen.

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