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Für eine nachhaltige Medizin mit Augenmass

Die Medizinische Onkologie des LUKS Luzern engagiert sich stark für «smarter medicine». «smarter medicine» will zum Wohl der Patientinnen und Patienten die offene Diskussion zwischen Ärzteschaft, Patienten und Öffentlichkeit fördern und für das Thema der medizinischen Über- und Fehlversorgung im schweizerischen Gesundheitswesen nachhaltig sensibilisieren. Welche Ziele verfolgt sie damit?
14. September 2024
Lesezeit: 2 Minuten
Prof. Dr. med. Oliver Gautschi-Bachofer, Chefarzt Medizinische Onkologie, LUKS Luzern
«Unsere Behandlungen basieren auf Evidenz, die wir auch durch eigene Forschung generieren.»

Prof. Dr. med. Oliver Gautschi-Bachofer, Chefarzt Medizinische Onkologie, LUKS Luzern

«smarter medicine» ist eine gemeinnützige Schweizer Organisation, welche aus der US-amerikanischen Initiative «choosing wisely» entstanden ist und welcher sich das LUKS und das Spital Nidwalden angeschlossen haben. Prof. Dr. med. Oliver Gautschi-Bachofer, Chefarzt Medizinische Onkologie am LUKS Luzern, berichtet zu den Anfängen: «Die Onkologinnen und Onkologen der LUKS Gruppe starteten verschiedene Aktivitäten, um die evidenzbasierte Medizin zu fördern, Patientinnen und Patienten sowie Hausärztinnen und Hausärzte an Entscheidungen zu beteiligen (shared decision making), unnötige Behandlungen und Nebenwirkungen zu vermeiden sowie einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen im Gesundheitswesen zu pflegen. Diese Aktivitäten tragen nun Früchte.»

Top-5-Liste unnötiger Behandlungen 

Die Onkologinnen und Onkologen der LUKS Gruppe publizierten 2023 in der Folge einen vielbeachteten Artikel für Hausärztinnen und Hausärzte im Swiss Medical Forum (siehe Link). Darin beschreiben sie Massnahmen zur Eindämmung von onkologischen Therapien mit fraglichem klinischem Nutzen, wobei sie diese Massnahmen bereits selber umsetzen. Viele der Empfehlungen basieren auf klinischen Studien, an denen die Onkologinnen und Onkologen der LUKS Gruppe massgeblich beteiligt waren, zum Teil sogar als Studienleitung. Gleichzeitig erwirkten die Onkologinnen und Onkologen bei der schweizerischen Gesellschaft für Medizinische Onkologie eine Adaptation an die US-amerikanische Top-5-Liste «choosing wisely». Diese richtet sich an Patientinnen und Patienten und Ärztinnen und Ärzte und wurde Anfang 2024 auf smartermedicine.ch veröffentlicht.

«Alle Aspekte bei der Therapie berücksichtigen» 

Die Onkologie des LUKS Luzern erforscht seit mehreren Jahren den Nutzen von neuen onkologischen Therapien im Einzugsgebiet der LUKS Gruppe (real-world evidence) sowie die Kosteneffektivität von neuen Immuntherapien im Schweizer Gesundheitswesen. Diese Themen fallen in den Bereich der Versorgungsforschung, die ein Schwerpunkt der neuen Fakultät für Gesundheitswissenschaften und Medizin an der Universität Luzern ist. Die innovativen Projekte geben Facharztanwärterinnen und -anwärtern die Möglichkeit für Dissertationen und Masterarbeiten. So z.B. Alicia Fengler, Assistenzärztin der Inneren Medizin am LUKS. Sie gewann im November 2023 sogar einen LUKS-Forschungspreis für ihre Forschungsarbeit über Immuntherapie beim Pleuramesotheliom. Erkenntnisse aus diesen Arbeiten fliessen direkt in die Therapierichtlinien der LUKS-Onkologie ein. «Das Interesse der jüngeren Kolleginnen und Kollegen an solchen Projekten ist sehr gross», sagt Prof. Dr. med. Oliver Gautschi-Bachofer. Damit kommt die medizinische Onkologie der LUKS Gruppe nicht nur ihrem akademischen Anspruch nach, sondern ist auch ein Magnet für qualifizierte Nachwuchskräfte.

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