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«Ich verstehe mich in erster Linie als Sparringpartner»

Was genau macht ein Projektleiter Nachhaltigkeit? Die Kontrolle von Massnahmen ist es nicht, sagt Dr. phil. nat. Rolf Huwyler, Chemiker und Nachhaltigkeitsexperte mit langjähriger Erfahrung.
25. Mai 2024
Lesezeit: 3 Minuten
Dr. phil. nat. Rolf Huwyler, Projektleiter Nachhaltigkeit, LUKS Luzern
«Wir müssen jene Strukturen finden, mit denen wir am meisten bewirken können.»

Dr. phil. nat. Rolf Huwyler, Projektleiter Nachhaltigkeit, LUKS Luzern

Rolf Huwyler, woran kann man festmachen, ob ein Spital nachhaltig agiert? Können Sie ein Beispiel nennen?

Ein nachhaltig agierendes Spital erkennt man daran, dass es relevante Handlungsfelder in Bezug auf Nachhaltigkeit identifiziert, diese systematisch bearbeitet und Ergebnisse erzielt, die konsistent mit übergeordneten Zielen sind, wie zum Beispiel unserem Netto-null-Ziel. Nehmen wir das wichtigste Ziel eines Spitals, die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Um dieses Ziel nachhaltig erfüllen zu können, müssen stets ausreichend Personal, Infrastruktur, Ressourcen wie z.B. Energie, aber auch medizinisches Verbrauchsmaterial, Medikamente und vieles mehr verfügbar sein. Strategisch müssen dafür Strukturen und Prozesse so ausgerichtet werden, dass diese möglichst auf unbegrenzte Zeit funktionieren können.

Und wo genau liegt in dem Zusammenhang Ihre Aufgabe? 

Ich verstehe mich als Sparringpartner für die verschiedenen Funktionen und Fachbereiche des Unternehmens, der sie in ihrer Aufgabe bei Nachhaltigkeitsthemen unterstützt. Dazu gehört, langfristige Nachhaltigkeitsstrategien, messbare Ziele, Massnahmen und ein Controlling zu entwickeln oder auch die Ziele und Massnahmen für die Kommunikation aufzubereiten. Zudem koordiniere ich den Nachhaltigkeitsbericht der LUKS Gruppe, welcher die wesentlichen Ziele, Massnahmen und Ergebnisse zusammenfasst. Meine wichtigste Aufgabe ist, darauf hinzuarbeiten, dass wir jene Strukturen und Prozesse im Thema Nachhaltigkeit bearbeiten, mit denen wir am meisten bewirken können

Wie gehen Sie konkret vor?

Wir orientieren uns an den für die LUKS Gruppe wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen aus den Bereichen Ökologie, Soziales und Ökonomie. Diese wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen haben wir im Juni 2023 unternehmensintern und standortübergreifend identifiziert. Sie sind dann von der Geschäftsleitung und dem Verwaltungsrat genehmigt worden (siehe Kasten am Textende). Wir werden uns nun auf die wesentlichen Themen fokussieren und diese für die Strategieentwicklung und für den Nachhaltigkeitsbericht prioritär angehen. Für den Nachhaltigkeitsbericht basieren wir uns auf die global anerkannten GRI-Standards.

Unterstützt werden Sie bei Ihrer Arbeit von einer neu geschaffenen Nachhaltigkeitskommission. Was ist die Idee dahinter? 

Die Kommission wird uns bei der Erarbeitung und Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie unterstützen. Alle Standorte und verschiedene Berufsgruppen sind beteiligt. Dies ermöglicht uns die unterschiedlichsten Perspektiven zu berücksichtigen. 

Wie sind Sie persönlich zum Thema Nachhaltigkeit gekommen? 

Nach meinem Studium und Doktorat war ich in der Forschung tätig und kam eher zufällig zum Nachhaltigkeitsthema. Ich war dann während zwanzig Jahren als Nachhaltigkeitsmanager unter anderem für eine grosse internationale Restaurantkette tätig und kam dabei weit in der Welt herum. 

Und was reizt Sie an der LUKS Gruppe? 

Die Breite und Vielseitigkeit der Themen, die man in so einem grossen Spitalverbund vorfindet. Mir imponieren die vielen interessanten Leute und auch die Innerschweizer Arbeitskultur mit dem gehörigen Schuss Pragmatismus

Nachhaltigkeitsthemen der LUKS Gruppe

Die LUKS Gruppe ist zur neuen Berichterstattung über nichtfinanzielle Themen verpflichtet. Sie definierte dafür sieben Nachhaltigkeitsthemen aus drei Themenfeldern. Ab 2024 wird über folgende Schwerpunkte berichtet: 

Ökologie

1. Klimawandel und Energie, 

2. Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft

Ökonomie: 

3. Datenschutz und Cybersicherheit, 

4. Produkt- und Dienstleistungsverantwortung, 

5. Politik

Soziales: 

6. Arbeitsbedingungen, Aus- und Weiterbildung, 

7. Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz

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