Kanton Luzern lanciert auf Input des LUKS ein systematisches Vorsorgeprogramm für Darmkrebs
Jedes Jahr erhalten in der Schweiz über 4000 Menschen die Diagnose Darmkrebs. Bei Frauen ist Darmkrebs die zweithäufigste, bei Männern die dritthäufigste Krebserkrankung. In den meisten Fällen ist zum Zeitpunkt der Diagnose die Krankheit bereits fortgeschritten. Der Kanton Luzern möchte nun Gegensteuer geben und lanciert heute unter der Leitung von Regierungsrat Graf ein kantonales Vorsorgeprogramm gegen Darmkrebs. Den Anstoss dazu gab das Luzerner Kantonsspital (LUKS).
Je früher Dickdarmkrebs oder sogar schon Vorstufen erkannt würden, desto besser seien die Heilungschancen, erklärt Dr. Patrick Aepli, Chefarzt Gastroenterologie des Luzerner Kantonsspitals und medizinischer Leiter des Darmkrebsvorsorgeprogramms. «Ein Tumor kann über Jahre wachsen, bis erste Symptome einer Erkrankung festgestellt werden. Der Faktor Zeit ist deshalb entscheidend.» Das kantonale Darmkrebsvorsorgeprogramm richtet sich an jede im Kanton Luzern wohnhafte Person im Alter zwischen 50 und 69 Jahren, sofern die medizinischen Voraussetzungen erfüllt sind. Die Teilnahme ist freiwillig.
Wahl zwischen zwei Vorsorgemethoden
Das kantonale Darmkrebsvorsorgeprogramm startet in diesen Tagen mit den ersten Einladungsschreiben. In den kommenden Jahren werden gestaffelt 113'000 Personen persönlich zur Vorsorge eingeladen – mit einem Einladungsschreiben, einer Informationsbroschüre sowie einem Formular zur direkten Anmeldung zur Vorsorge. Am Programm teilnehmen können aber auch Personen zwischen 50 und 69 Jahren, die noch nicht persönlich angeschrieben worden sind. Diese können sich bei der Dienststelle Gesundheit und Sport oder in den zahlreichen Apotheken, hausärztlichen und gynäkologischen Praxen melden, die als akkreditierte Partner das kantonale Vorsorgeprogramm mittragen. Diese sind auf der Webseite www.darmkrebsvorsorge.lu.ch aufgeführt.
Das Darmkrebsvorsorgeprogramm des Kantons Luzern ist breit abgestützt und wird unterstützt von der Ärztegesellschaft des Kantons Luzern, dem Luzerner Apothekerverein, der Krebsliga Zentralschweiz sowie der Patientenstelle Zentralschweiz.