Keratokonus - Aufklärungsarbeit zur übersehenen Augenerkrankung
«Keratokonus» heisst eine Augenerkrankung, bei der sich die Hornhaut vorwölbt und ausdünnt. Der Prozess beginnt meist schon im Jugend- und Erwachsenenalter. Eine frühzeitige Diagnose und geeignete Stabilisierung der Erkrankung führen zu einem besseren Verlauf. Zudem haben neue Möglichkeiten der Diagnostik gezeigt, dass die Erkrankung deutlich häufiger als bisher gedacht, vorkommt.
Ist die Hornhaut so stark verformt, dass die Sicht schlechter wird, braucht es eine exakte Diagnose und anschliessend die passende Brille oder Kontaktlinsen, womöglich einen operativen Eingriff. «Welche Behandlung gewählt wird, sollte im gemeinsamen Gespräch zwischen Patientinnen und Patienten und dem Arzt oder der Ärztin auf Augenhöhe entschieden werden», sagt Dr. med. Philipp Bänninger, Leitender Arzt der Augenklinik des LUKS. Den meisten Patientinnen und Patienten fehlt es für diese Entscheidung jedoch am erforderlichen Wissen über ihre chronische Augenerkrankung. Zudem ist diese anspruchsvoll zu diagnostizieren. Das zeigten Befragungen, die ein Team von Honrhautspezialistinnen und -spezialisten mehrerer Schweizer Spitäler unter der Führung der Augenklinik LUKS durchgeführt hat.
Eine mögliche Lösung: Aufklärung durch Informationsvideos
«Wissenswertes über Keratokonus» heisst der Titel eines von der Augenklinik produzierten Videos, das mit leicht verständlichen Texten ergänzt wird. «Von Augenerkrankungen Betroffene und in die Behandlung involvierte Personen sollen KERATOKONUS sich informieren können, und das so vertieft, wie sie das möchten», sagt Philipp Bänninger. Im Video erfährt man zum Beispiel, wie sich der Keratokonus mit der Zeit entwickelt und welche Ursachen diskutiert werden. Die Diagnose mit Mikroskop und fotografischen Tests sowie die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten sind weitere Themen. Ähnlich umfassendes Informationsmaterial hat die Augenklinik bereits zu Laserbehandlungen bei Fehlsichtigkeit und zum Grauen Star erstellt. Tatsächlich wissen die Patientinnen und Patienten nun besser Bescheid, freut sich Philipp Bänninger. «Ein gemeinsamer Entscheid im Rahmen einer Sprechstunde fällt so leichter.»