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Künstliche Intelligenz in der Mammadiagnostik

Als eines von wenigen Spitälern in der Schweiz setzt das Luzerner Kantonsspital (LUKS) Sursee KI systematisch zur Diagnose von Brustkrebs ein. Damit kann zukünftig an allen Standorten des LUKS-Netzwerks die Erkennung von frühen, prognostisch günstigen Stadien unterstützt werden.
18. Oktober 2024
Lesezeit: 2 Minuten
Schrading Simone WebseiteBanner
Prof. Dr. med. Simone Schrading, Leitende Ärztin Radiologie, LUKS Sursee

In den vergangenen Jahren hat die künstliche Intelligenz (KI) auch in der Medizin rasante Fortschritte gemacht. Am LUKS Sursee wird die Technologie bereits systematisch für die automatische Beurteilung digitaler Mammografie-Aufnahmen eingesetzt. Dafür hat die Forschungsgruppe Mammadiagnostik einen KI-Algorithmus trainiert, mit dem auffällige Befunde erkannt und deren Dignität bestimmt werden kann. Zusätzlich klassifiziert KI objektiv die Brustdichte einer Frau. 

Die Bestimmung der Brustdichte ist wichtig, da diese ein unabhängiger Risikofaktor für die Entwicklung eines Mammakarzinoms (Brustkrebs) ist. In der Radiologie kommt es jedoch häufig zu stark abweichenden Dichteklassifizierungen. Das mittels KI ermittelte multifaktorielle Risikoprofil einer Frau für die Entwicklung eines Mammakarzinoms soll den betreuenden Ärztinnen und Ärzten ein einheitliches, aber individuelles und evidenzbasiertes Früherkennungskonzept an die Hand geben. Das Programm soll sukzessive im gesamten LUKS-Netzwerk ausgebaut werden und die hohen Qualitätsstandards sicherstellen.

Konsequente Zweitbefundung durch KI

Die bisherigen Ergebnisse der KI-Anwendung am LUKS legen nahe, dass KI die korrekte Diagnose weniger genau erstellen kann als spezialisierte Radiologinnen und Radiologen. Weniger spezialisierten Fachärztinnen und Fachärzten einer allgemeinen radiologischen Abteilung hilft die Technologie jedoch, die Beurteilung von Mammografien zu verbessern. Zudem könnte KI dazu beitragen, personelle Engpässe abzumildern. Da die qualitätsgesicherte Mammografie verlangt, dass sämtliche Mammografien von zwei Radiologinnen  oder Radiologen bewertet werden, evaluiert das LUKS Sursee, ob die zweite Befundung konsequent durch KI erfolgen kann. Erste Ergebnisse stimmen sehr positiv.

Information zur Prognose durch mehr Daten 

Erforscht wird am LUKS Sursee auch, ob KI und die damit verbundene unendliche Möglichkeit zur interdisziplinären Vernetzung von Daten neue Informationen zur biologischen Relevanz und Prognose von Mammakarzinomen generieren kann. Erste Schritte zur Nutzung von KI in der Sonografie und in der Magnetresonanztomografie tragen bereits dazu bei, der Multimodalität der heutigen Mammadiagnostik Rechnung zu tragen. Alle genannten Massnahmen werden es ermöglichen, Brustkrebs in prognostisch günstigen Stadien zu erkennen, und werden damit jeder einzelnen Frau zugutekommen.

Hinweis: Dieser Beitrag ist im Juli 2024 im luksmagazin erschienen, dem Magazin für Zuweisende der LUKS Gruppe.

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