Direkt zum InhaltDirekt zum Fussbereich

LUKS-Forscherin leitet weltweite Studie

Eine akute mesenteriale Ischämie (Durchblutungsstörung des Darmes) führt in vielen Fällen zum Tod. Unter der Führung von Dr. med. Annika Reintam Blaser haben 32 Spitäler aus 20 Ländern Daten zum Thema gesammelt und eine viel beachtete Studie veröffentlicht. Die frühzeitige Diagnose ist für den Behandlungserfolg entscheidend. Und das Projekt geht weiter: Noch in diesem Jahr startet die Folgestudie.
12. April 2024
Lesezeit: 2 Minuten
Dr. med. Annika Reintam Blaser
Dr. med. Annika Reintam Blaser im Zentrum für Intensivmedizin am LUKS Luzern

Eine AMI (Akute mesenteriale Ischämie) ist eine plötzliche Blockierung des Blutflusses in einzelnen Darmabschnitten. Speziell bei Intensivpatientinnen und Intensivpatienten ist die Krankheit vielfältig und die Symptomatik nicht immer eindeutig. Ausserdem fehlen spezifische biologische Merkmale (Biomarker), die im Blut oder in Gewebeproben gemessen und zugeordnet werden können. Deshalb ist eine frühe Diagnose schwierig und jede zweite AMI endet tödlich.

Dr. med. Annika Reintam Blaser ist Leiterin der globalen Studie und Leitende Ärztin des Zentrums für Intensivmedizin am LUKS. Sie sagt dazu: «Eine sehr gute interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Intensivmedizin, Viszeralchirurgie, Gefässchirurgie und Radiologie, wie wir sie am LUKS haben, ist entscheidend. Nur so können Betroffene rechtzeitig gerettet werden.»

Annika Reintam Blaser treibt Forschungsprojekt vorwärts

Die bemerkenswerte Beteiligung von 32 Spitälern aus Ländern wie China, Deutschland, Estland, Frankreich, Indien, Italien, Kroatien, Malaysia, Norwegen und der Schweiz ermöglichte eine globale Aufmerksamkeit für das Krankheitsbild von AMI. Das verstärkte Bewusstsein ist für eine frühzeitige Diagnosestellung und Behandlung zentral. «Mit Annika Reintam Blaser haben wir am LUKS eine herausragende Wissenschaftlerin im Team, die diese Studie exzellent geleitet hat», betont Dr. med. Johannes Strehler, Co-Chefarzt am Zentrum für Intensivmedizin des LUKS Luzern.

Die Neugier der Erstautorin führt das Forschungsprojekt bereits dieses Jahr in die nächste Phase. «Zusammen mit den Spitälern auf der ganzen Welt wollen wir Biomarker der Betroffenen analysieren und die Diagnose von AMI vereinfachen», erklärt Reintam Blaser.
Annika Reintam Blaser ist neben ihrer Tätigkeit am LUKS assoziierte Professorin für Intensivmedizin an der Universität Tartu in Estland.

LUKS verfügt dank LUKiS über hohe Datenqualität

Dr. med. Benjamin Hess, Consultant am Zentrum für Intensivmedizin (ZIM) am LUKS Luzern, sammelte als lokaler Forschungsgruppenleiter am LUKS die Daten für das Forschungsprojekt. Als erstes deutschsprachiges Spital führte die LUKS Gruppe 2019 das Klinikinformationssystem LUKiS von Epic ein. Dank LUKiS war es möglich, potenzielle Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf AMI im ganzen Spital zu identifizieren und nach Einholung der Zustimmung in die Studie einzuschliessen.

Die weltweite Zusammenarbeit im Rahmen dieser Studie zeigt, dass alle von gegenseitigem Wissen profitieren können. Dies stets mit dem Ziel, die Behandlungsqualität und damit das Ergebnis zu verbessern.

 

Artikel teilen

Mehr zum Thema

Für LUKS-Newsletter anmelden

Wählen Sie Ihre Abonnements

War diese Seite hilfreich?