Direkt zum InhaltDirekt zum Fussbereich

Minimalinvasive Behandlung der Harninkontinenz

Eine Belastungsinkontinenz lässt sich sehr effizient mit «Bulking agents» behandeln. Dabei wir der Schliessmuskel der Harnröhre mit einem gespritzten Gel aufgepolstert. Diese Therapie stösst bei den Patientinnen auf hohe Zufriedenheit. Sie bietet eine Alternative zu einem Band unter der Harnröhre.
14. Oktober 2024
Lesezeit: 2 Minuten
Sider Regina WebseiteBanner

Die weibliche Inkontinenz ist ein weit verbreitetes Phänomen weltweit. Laut einer Befragung in den USA leiden 49,6 % aller befragten Frauen an einer Form von Harninkontinenz. Unterschieden werden drei Formen: Dranginkontinenz, Belastungsinkontinenz und Mischinkontinenz, eine Kombination der beiden Formen.

Konservativ mit Beckenboden-Übungen

Zu Beginn der Behandlung einer Patientin mit Belastungsinkontinenz sollte neben einer Lifestyle-Änderung eine physikalische Therapie mit Beckenboden-Übungen angeboten werden. Diese beiden Methoden allein  können bereits eine 70 -prozentige Verbesserung der Inkontinenzepisoden bewirken. Sind diese konservativen Mass nahmen nicht ausreichend, kann man  der Patientin eine operative Therapie anbieten.

Operativ mit Band oder Spritze

Als «Goldstandard» hat sich die operative Therapie mit einem suburethralen Band etabliert. Die Methode wurde 1997 vom schwedischen Urogynäkologen Professor Ulf Ulmsten entwickelt und führt gemäss Studien zu Erfolgsraten von 51% bis 81 %. Als Therapie-Alternative zum Einsatz von Fremdmaterial hat sich in den vergangenen Jahren die Therapie mit «Bulking agents» gut etabliert. Zugelassen für die Behandlung der Belastungsinkontinenz ist Bulkamid, eine Substanz, die zu 97,5 % aus Wasser und zu 2,5 % aus Polyacrylamid besteht.

Anwendungsbeispiel: Mehrere Bulkamid-Hydrogel-Depots werden direkt in die Urethrawand injiziert und dichten die Harnröhre beim Schliessen besser ab.

Das Gel, mit dem der Schliessmuskel der Harnröhre aufgepolstert wird, sodass dieser beim Schliessen wieder besser abdichtet, wird mit einer Fertigspritze direkt in die Urethra (Harnröhre) der Frau appliziert. Dies kann entweder in Lokalanästhesie erfolgen oder im Rahmen eines kurzen operativen Eingriffs. Komplikationen sind nach dem Eingriff mit Bulkamid bislang kaum berichtet worden.

Hinweis: Dieser Beitrag ist im Juli 2024 im luksmagazin erschienen, dem Magazin für Zuweisende der LUKS Gruppe.

Artikel teilen

Mehr zum Thema

Für LUKS-Newsletter anmelden

Wählen Sie Ihre Abonnements

War diese Seite hilfreich?