Mit Velo oder Bus ins Spital
«Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen für ihre berufliche Tätigkeit mobil sein und dies idealerweise effizient, preiswert und ökologisch.»
Adrian Uster, Leiter Immobilienmanagement, LUKS Luzern
Täglich besuchen über 4000 Patientinnen und Patienten, Angehörige, Lieferantinnen und Lieferanten allein das LUKS Luzern. Rund 5200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewährleisten allein an diesem Standort die medizinische Versorgung der Bevölkerung. Mobilität ist dabei zentral. Ein Spital muss sicher und effizient erreichbar sein. Adrian Uster, Leiter Immobilienmanagement, ist seit Jahren für die Mobilität zum und rund um das LUKS zuständig. Er pendelt mit dem ÖV, bei passenden Witterungsverhältnissen auch mit seinem E-Bike, von Sattel bei Schwyz an seinen Arbeitsort ans LUKS Luzern. Uster möchte auch andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Fahrten mit dem Velo motivieren: «Velofahren hält fit und bietet eine schöne Abwechslung zum Berufsalltag.»
Attraktives Velo-Angebot
Zu einem attraktiven Velo-Angebot gehören genügend Abstellplätze, wenn möglich in Nähe des Arbeitsorts. Hier wurde beispielsweise vor der Frauenklinik das vorhandene Angebot erweitert. Wer nicht das eigene Velo nutzen will, kann seit Oktober 2023 auf Leihvelos von Nextbike zugreifen. In Luzern stehen die Leihfahrräder direkt am Haupteingang des Spitalzentrums sowie am Personalwohnhaus. Sie können schnell und unkompliziert über eine App gebucht werden. Am LUKS Sursee wurde das Angebot an Leihvelos ebenfalls erweitert. Dieses ist im Erdgeschoss des Parkhauses zu finden.
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können kostenlos für maximal zwei Stunden pro Leihe die Velos nutzen, auch für private Fahrten. «Das Angebot wird intensiv genutzt», freut sich Uster. Die Attraktivität, mit dem Velo zur Arbeit zu kommen, soll bei allen sich in der Realisierung oder Planung befindlichen Neubauten erhöht werden. Geplant sind überdachte Velo-Abstellplätze und die Personalgarderoben sollen mit Duschen ausgestattet werden. «So können wir auch die Mitteldistanz bis zehn Kilometer abholen», sagt Uster.
Das Patientenaufkommen dürfte weiter steigen
Um allen Anreisenden die Nutzung des öffentlichen Verkehrs möglichst zu erleichtern, setzt sich die LUKS Gruppe für eine optimierte Erschliessung aller Standorte ein. In Luzern passt der Verkehrsverbund sein Angebot gemäss den Agglomerationsprogrammen der wachsenden Nachfrage an. Am Standort Sursee hat in der Projektentwicklung die zukünftige Erschliessung des Spitalstandorts ein hohes Gewicht und wird intensiv besprochen. Aufgrund der Ambulantisierung dürften die Personenfrequenzen künftig steigen, erwartet Adrian Uster. Nicht zu unterschätzen ist der Mehrverkehr an allen Standorten durch die aktuell intensive Bautätigkeit.
Adrian Uster steht vor der anspruchsvollen Aufgabe, weitere Ideen für eine nachhaltigere Mobilität zu entwickeln, aber sicherzustellen, dass die Spitäler der LUKS Gruppe für die Bevölkerung jederzeit verfügbar und erreichbar sind. Dabei gilt es, auch in Zukunft den motorisierten Individualverkehr ausreichend zu berücksichtigen. Einerseits sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Schichtbetrieb auf eine individuelle Mobilität angewiesen, andererseits ist für Patientinnen und Patienten mit körperlichen Einschränkungen ein ausreichendes Parkplatzangebot notwendig.
Erfolgreicher Pendlerbonus
Das Mobilitätskonzept setzt auf verkehrslenkende Massnahmen mit dem Ziel, die Mobilität nachhaltiger zu gestalten, indem beispielsweise die Attraktivität von ÖV und Velo gesteigert wird. Damit war man bislang recht erfolgreich, so Adrian Uster: «Vor der Einführung unseres Mobilitätskonzeptes kam etwa die Hälfte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Auto, jetzt ist es noch ein Drittel.» Einen Beitrag dazu leistete der Pendlerbonus: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ausserhalb eines Sperrkreises um das Spital wohnen, erhalten einen Gutschein von maximal CHF 500, den sie für Produkte des öffentlichen Verkehrs einsetzen können. Ein Mix von klaren Regeln, wer mit dem Auto zur Arbeit kommen darf, und von finanziellen Anreizen wie dem Pendlerbonus seien entscheidend für den Umstieg auf eine nachhaltige Mobilität, sagt Adrian Uster. «Damit Massnahmen nachhaltig wirken können, müssen sie breit abgestützt sein.»