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Nachhaltigkeit, die an die Wäsche geht

Seit die Ausgabe von Berufskleidung am LUKS kontrolliert und automatisiert erfolgt, konnten deutliche Einsparungen realisiert werden. Die Massnahme stiess jedoch anfänglich nicht nur auf Begeisterung, sagt Philippe Linder, Leiter Einkauf und Logistik. Einfacher umzusetzen waren Projekte zu einem nachhaltigeren Transport oder zum Recycling.
3. August 2024
Lesezeit: 2 Minuten
Philippe Linder, Leiter Einkauf und Logistik, LUKS Luzern
«Wir tun bereits einiges hinsichtlich Nachhaltigkeit. Mit durchdachten und bewussten Massnahmen können wir viel bewegen.»

Philippe Linder, Leiter Einkauf und Logistik, LUKS Luzern

Arztmantel, Hose, Shirt usw. – jedes Berufskleidungsstück steht sämtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Luzerner Kantonsspitals exakt elfmal auf einmal zur Verfügung. Über einen Chip wird jedes einzelne Exemplar, das aus der Kleiderausgabe entnommen oder in die Wäscherei gegeben wird, erfasst und auf dem Mitarbeiter-Badge abgespeichert. Ist die Maximalzahl ausgeschöpft, bleibt die Tür zur Kleiderausgabe verschlossen. «Seit wir das System nutzen, konnten wir bei der Berufskleidung 25% der Wäschemenge einsparen», sagt Philippe Linder, Leiter Einkauf und Logistik am LUKS. Einerseits sanken dadurch die Kosten für die Beschaffung neuer Kleidung, andererseits reduzierte sich auch das Waschvolumen, mithin der Verbrauch von Energie und Wasser. 

Heute ist die Kleiderausgabe gut etabliert

Die ökologisch und ökonomisch sinnvolle Massnahme stiess bei der Einführung des Systems im Dezember 2022 jedoch nicht nur auf Begeisterung bei den 2500 angeschlossenen Personen. «Manche fühlten sich kontrolliert», sagt Philippe Linder. Für den Leiter Einkauf und Logistik ist völlig klar, dass Entscheidungen für mehr Nachhaltigkeit immer auch eine soziale Ebene berühren und dass die Widerstände umso grösser sind, je unmittelbarer die Menschen davon betroffen sind. Inzwischen hat sich die automatisierte Kleiderausgabe gut etabliert und ist bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch akzeptiert. Entsprechende Anlagen sollen nun auch im Rahmen der Neubauten an den Standorten Wolhusen und Sursee sowie im Neubau Kinderspital/Frauenklinik zum Einsatz kommen.

Transporte mit Elektro- und Wasserstoff-LKWs

Wie man den Materialfluss nachhaltiger gestalten kann, treibt Linder und sein Team nicht nur beim Thema textile Versorgung um. Bei einem Beschaffungsvolumen von CHF 108 Mio. für medizinische Verbrauchsgüter (z.B. Pflaster, Verbände, Implantate oder Herzschrittmacher) und CHF 25 Mio. für Investitionsgüter (vom Ohrthermometer über Ultraschallgeräte bis zum Rettungsfahrzeug) sind die Auswirkungen nachhaltiger Massnahmen enorm. «Wir können extrem viel bewegen», freut er sich. Müssen Güter nach dem erstmaligen Gebrauch entsorgt werden, sucht man gemeinsam mit den Lieferanten nach Recyclingmöglichkeiten. So werden wertvolle Rohstoffe, etwa Metalle und Kunststoff aus Klammernahtgeräten, wie sie Chirurginnen und Chirurgen verwenden, zuerst dekontaminiert, dann vereinzelt und danach einem neuen Verwendungszweck zugeführt. Beim Transport zur Versorgung und Entsorgung ist das Luzerner Kantonsspital auf einem klimaverträglichen Kurs: Ein Grossteil der Transporte für das Luzerner Kantonsspital erfolgen mit emissionsfreien LKWs. Die mit Elektromotoren angetriebenen LKWs bedienen sich als Energiequelle entweder leistungsstarker Batteriepacks oder Wasserstofftanks. Wasserstoff wird dann in Brennstoffzellen mittels Sauerstoff in Wasser und elektrische Energie umgewandelt.

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