«Nachts ist die Intensität auf der Geburtsabteilung besonders hoch»
«Die Nächte auf der Geburtsabteilung sind magisch.»
Seraina Bösch, Hebamme und Wissenschaftliche Praktikantin
Mit ihrer jüngsten Schwester nahm alles seinen Anfang. Seraina war zehn und ihre Mutter schwanger. Die Kleine kam auf die Welt. Und Seraina war fasziniert. Sie wollte Hebamme werden. Nach ihrer Matura besuchte Seraina das Studium zur Hebamme an der Berner Fachhochschule BFH. Sie hat Praktika am LUKS absolviert und nach ihrer Ausbildung hier gearbeitet. Aktuell stellt sie sich einer neuen Phase ihrer Ausbildung. Seraina ist die erste Forschungspraktikantin in der Frauenklinik am LUKS Luzern.
Dazu bedurfte es vorab einiger Überzeugungsarbeit, so auch an der Universität Luzern, an der sie berufsbegleitend einen Master in Gesundheitswissenschaften absolviert. Mit einem Bachelorabschluss an einer Fachhochschule musste sie sich erst noch fehlende Credits erarbeiten. Beim Thema Forschungspraktikum war für sie klar, dass sie dieses weder an einer Universität noch an einer Forschungsinstitution absolvieren will. Als Hebamme wollte sie am LUKS in ihrem Fachbereich forschen. Cornelia Gubser, Leiterin Pflege Frauenklinik LUKS Luzern, hatte ein offenes Ohr und half ihr bei der Überwindung bürokratischer und anderer Hürden.
Trotz Studium noch immer Springerin an vier Standorten
Nebst ihrem Vollzeitstudium ist Seraina zu 20 bis 30 Prozent als Springerin im Aushilfspool in der LUKS Gruppe tätig. Sie arbeitet an allen vier Standorten. Die Faszination für die Geburtsabteilung ist ihr geblieben. Die Nächte sind dort magisch, die Intensität besonders hoch. Zudem findet Seraina es spannend, wie ähnlich und trotzdem unterschiedlich die Teams der vier Geburtsabteilungen arbeiten.
Ihr Traum: Hebammen zu mehr befähigen, weil sie mehr können
Während ihres Forschungspraktikums stellt sich Seraina ihrem eigenen Projekt, das sie mit dem Team am Standort Luzern abgestimmt, entwickelt und geplant hat. Es geht dabei um die Erweiterung der Hebammenkompetenzen. Aktuell werden gemeinsam einzelne Vorschläge daraus in der Praxis geprüft und feinjustiert. Sie möchte, dass Hebammen in Zukunft eigenständiger und näher an der Medizin arbeiten können. Im klinischen Setting den Beruf aufwerten, die Geburt ganzheitlicher gestalten, näher dran sein und entscheiden können. Das Gesundheitssystem setzt immer noch viele Grenzen. Genau hier will Seraina zu neuen Lösungen beitragen.
Eine Tätigkeit als freiberufliche Hebamme?
Genau dies will Seraina nicht. Zum einen, weil eine Geburtsabteilung in einer Klinik ein guter und sicherer Ort ist, um in einer geschützten Umgebung ein Kind zur Welt zu bringen. Und zum anderen, weil sich eine Tätigkeit als freiberufliche Hebamme kaum mit einem geregelten Privatleben vereinen lässt. Seraina möchte, dass sie im Rahmen des Möglichen weitgehend selbst über ihre Zeit verfügen kann. Eine bevorstehende Geburt soll nicht über ihr Leben bestimmen.
Sie will möglichst autonom über ihre Zeit verfügen können. Gleichwohl ist Seraina äusserst flexibel und springt auch bei Ausfällen spontan ein. Es sei denn, sie ist gerade am Klettern oder auf einem Berg. Dann möchte auch sie genau dort sein. Unerreichbar. Sie ist - wo immer sie ist - voll und ganz bei der Sache. Und das ist gut SO. Danke für deinen tollen Einsatz, Seraina!
Dieser Beitrag erschien im Januar 2024 im luksimpuls, dem Magazin für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LUKS Gruppe.