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Nuklearmedizin am Puls von Physik und Medizin

Als Zentrumsspital hat das LUKS Luzern besondere Aufgaben, Aufträge und Rollen. Was das konkret für die Facharztausbildung bedeutet, zeigt sich hier am Beispiel von Tatjana Leike.
16. November 2024
Lesezeit: 3 Minuten
Tatjana Leike

2023 begann Tatjana Leike ihre zweite Assistenzarztausbildung in der Nuklearmedizin am LUKS Luzern. Sie ist damit auf dem Weg zur Doppelfachärztin, nachdem sie bereits am Kantonsspital Chur und am LUKS den Facharzt in Radiologie erworben hat.

Innovative Nuklearmedizin

Tatjana hat sich seit je her für naturwissenschaftliche Themen und für Menschen interessiert. Somit lag das Studienfach Medizin nahe. Jetzt in der Nuklearmedizin ist die Nähe zu den Patientinnen und Patienten intensiver als vorher in der Radiologie, wo es primär um Bildgebung und Diagnostik geht. In der Nuklearmedizin wird zusätzlich auch behandelt. Man begleitet erkrankte Menschen durch verschiedene Phasen. Faszinierend ist der Mix von Physik und Medizin. Strahlung ist unsichtbar, und doch bewirkt sie sehr viel. Mit Radioaktivität kann hochwirksam, gezielt und spezifisch therapiert werden und das auf «so eine elegante Art und Weise», sagt Tatjana. Es verbleiben keine Narben.

Stationär und ambulant – vereinfacht erklärt Das LUKS ist am Puls der nuklearmedizinischen Therapien und bietet viele Behandlungen und diagnostische Verfahren an. In der Sprechstunde geht es primär um Diagnostik, Beratung und Aufklärung. Die Vorbereitung und Durchführung der Abklärungen ist zeit- und planungsintensiv.

Gefragt sind Präzision und Timing. Durch die Applikation von gering radioaktiv markierten Substanzen wie z.B. radioaktiv markierten Zucker werden im Körper Stoffwechselvorgänge abgebildet. Gut- und bösartige Tumore können identifiziert werden. Für die Therapie werden die Patienten meist stationär aufgenommen, weil mit offenen Strahlen gearbeitet wird und sie entsprechend vorübergehend gegenüber anderen Personen abgeschirmt werden müssen. Im Haus 28 betreibt die Nuklearmedizin dafür eine Station mit zwei Betten.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit Zukunftsweisend sind die interdisziplinären Sprechstunden am LUKS. In der Schilddrüsensprechstunde arbeiten Expertinnen und Experten aus der Chirurgie, der Endokrinologie, aus dem Bereich Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Pathologie und der Nuklearmedizin zusammen, um für die Patientinnen und Patienten die beste Therapie zu finden. Eine enge Zusammenarbeit besteht auch zwischen der Kardiologie und der Nuklearmedizin. Gemeinsam werden Patientinnen und Patienten auf Erkrankungen der Herzkranzarterien und Durchblutungsstörungen des Herzens abgeklärt.

Angewandte Forschung – behandlungsrelevant für die Patientinnen und Patienten

Die Nuklearmedizin ist an vielen Forschungsprojekten beteiligt. Klaus Strobel, Leiter Nuklearmedizin am LUKS, motiviert seine Assistenzärztinnen und -ärzte zur wissenschaftlichen Arbeit. Geforscht wird sehr patienten-zentriert mit dem Ziel, noch genauere Diagnosen und wirksamere Therapien für die Patientinnen und Patienten zu entwickeln. Tatjana Leike stellt die wissenschaftlichen Ergebnisse an Nuklearmedizin-Kongressen vor. Für die nächsten Jahre ist eine enge Zusammenarbeit mit der Universität Luzern zur Erforschung von künstlicher Intelligenz in der Nuklearmedizin aufgegleist.

Aiming higher – Karriereplanung neu denken 

Tatjana nimmt am Förderprogramm «Aiming higher» teil, das von der Universität St. Gallen angeboten und vom LUKS unterstützt wird. Ziel des Programms ist es, in Zukunft gut ausgebildete Ärztinnen wie Tatjana in der Karriereplanung zu unterstützen und mehr Frauen in ärztliche Führungspositionen zu bringen. Das eröffnet ihr viele spannende Möglichkeiten für die Zukunft.

Was ist der Unterschied zwischen Radiologie und Nuklearmedizin?

Nuklearmedizin beschäftigt sich mit der Anwendung von radioaktiven Substanzen in Diagnostik, Therapie und Forschung, um Bilder des Körpers zu erstellen und Funktionsstörungen, Tumoren und andere Krankheiten zu behandeln. In der Radiologie werden hauptsächlich bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder MRT eingesetzt, um Strukturen im Körper sichtbar zu machen.

Universitäres Lehr- und Forschungsspital 

Das LUKS widmet sich nicht der Grundlagen-, sondern gezielt der patientennahen angewandten Forschung. Dank LUKiS sind qualitativ hoch-stehende Daten verfügbar, die direkt in die Forschung einfliessen und Therapien optimieren können. Zudem ermöglicht LUKiS mit Epic die internationale Zusammenarbeit. Das LUKS hat in verschiedensten Bereichen Leistungsaufträge in der hochspezialisierten Medizin. Es gehört zu den führenden Spitälern der Schweiz.

Dieser Beitrag erschien im September 2024 in «luksimpuls», dem Magazin für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LUKS Gruppe

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