Direkt zum InhaltDirekt zum Fussbereich

Operation nach Mass bei Bauchwandhernien

In den vergangenen Jahren wurden verschiedene neue minimalinvasive Operationstechniken für Bauchwandhernien (Brüche) entwickelt. Auch die Netze, die zur Verstärkung der Bauchwand eingesetzt werden, wurden verbessert. Für die Wahl der Operationstechnik ist die Grösse und Lokalisation der Bruchlücke wichtig. Es gilt jeweils die individuell beste Lösung zu finden.
9. November 2024
Lesezeit: 2 Minuten
test

Bei kleinen Hernien unter einem Zentimeter kann eine Direktnaht ohne Netz erfolgen. Bei körperlich schwer arbeitenden und bei adipösen Personen oder bei einer grösseren Bruchlücke ist eine Netzverstärkung die bessere Wahl. Es muss entschieden werden, ob das Netz offen oder mittels Schlüsselloch-Chirurgie (laparoskopisch) eingebracht wird und in welcher anatomischen Schicht es liegen soll. Je nach Platzierung besteht kein Kontakt zum Darm und somit werden potenzielle Netzverwachsungen vermieden. Bei grösseren oder multiplen medianen Hernien wird eine CT-Untersuchung benötigt, um festzulegen, ob für den Hernienverschluss erweiterte operative Massnahmen nötig sindoder schlicht eine Gewichtsreduktion. 

Minimalinvasive Netzplatzierung

Mit der laparoskopischen Patch-Technik (ventral TAPP) kann vor allem bei Hernien zwischen zwei und vier Zentimetern eine bessere und kontrolliertere Netzüberlappung erreicht werden als mit einer offenen -Technik. Das neuste Verfahren, das am LUKS zur Anwendung kommt, ist die minimalinvasive retromuskuläre Netzplatzierung (eTEP). Damit können auch Narbenhernien nach einer medianen Laparotomie (Bauchschnitt) ohne Wiederöffnung der gesamten Narbe versorgt werden. Bei beiden Verfahren hat das Netz keinen Kontakt zum Darm.  Der stationäre Aufenthalt verkürzt sich durch die minimalinvasive Netzplatzierung auf zwei Tage und erlaubt eine frühere Wiederaufnahme der Arbeitstätigkeit. Das Infektrisiko ist zudem deutlich geringer als bei einer offenen Operation.

Die eTEP eignet sich auch für die gleichzeitige Versorgung einer Rectusdiastase – wenn die rechten und linken geraden Bauchmuskeln auseinanderweichen, um einem Netzrandbruch entgegenzuwirken. Auch bei Patientinnen mit einer postpartalen (nachgeburtlichen) Bauchwandinstabilität aufgrund einer fortbestehenden Rectusdiastase kommt die Technik zur Anwendung. In diesen Fällen kann ein resorbierbares Netz verwendet werden.

Dieser Beitrag ist im Juli 2024 im luksmagazin erschienen, dem Magazin für Zuweisende der LUKS Gruppe.

Artikel teilen

Mehr zum Thema

Für LUKS-Newsletter anmelden

Wählen Sie Ihre Abonnements

War diese Seite hilfreich?