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PD Dr. med. Simone Schrading wird Professorin der medizinischen Wissenschaften der Uni Luzern

Im Juni 2023 ist PD Dr. med. Simone Schrading von der Universität Luzern zur Professorin der medizinischen Wissenschaften ernannt worden. Die Geehrte ist Leitende Ärztin der Radiologie und Nuklearmedizin des Luzerner Kantonsspitals (LUKS).
19. Oktober 2023
Lesezeit: 4 Minuten
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Prof. Dr. med. Simone Schrading ist seit 2019 Leitende Ärztin für das Fach Diagnostische Radiologie an der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin des Luzerner Kantonsspitals (LUKS) und leitet die Sektion Forschung und Wissenschaft. Ihre klinischen Schwerpunkte liegen in der Mammadiagnostik, Kinderradiologie und onkologischen Diagnostik, insbesondere mittels MRI und neuen sonographischen Methoden. 

Nach erfolgreichem Abschluss ihres Medizinstudiums promovierte Simone Schrading 2007 an der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Deutschland) zum Thema «Multimodale Früherkennung bei Frauen mit erhöhtem Brustkrebsrisiko». Nach der erfolgreichen Promotion führte sie ihre Forschung im Bereich Mammadiagnostik viele Jahre an der Universität Bonn und Aachen fort. Im Jahr 2015 habilitierte sie an der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen. Von 2010 bis 2019 war sie Leitende Ärztin an der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Uniklinikum, RWTH Aachen, wo sie die Fachbereiche Multimodale Mammadiagnostik und Interventionen, Kinderradiologie klinisch und wissenschaftlich leitete und die Modalitätenleitung MRI und Sonographie innehatte.

Entwicklung neuer bildgebender Techniken

In ihrer wissenschaftlichen Laufbahn lagen ihre Schwerpunkte im Besonderen bei der Entwicklung neuer bildgebender Techniken zur frühen und genauen Diagnostik des Mammakarzinoms und anderer Tumorerkrankungen. Hierbei ist ihr stets die direkte Translation und Implementierung der neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse ihrer Forschung in den klinischen Alltag sehr wichtig, so dass möglichst viele Patientinnen und Patienten von den neuen Erkenntnissen profitieren. Sie führt hierbei ihre Forschungsprojekte nicht nur am LUKS in Luzern, sondern auch an den Standorten Sursee und Wolhusen durch, um so neue wissenschaftliche Erkenntnisse repräsentativ für viele verschiedene Bereiche und Patientengruppen im Schweizer Gesundheitssystem zu gewinnen.  

Weltweit erste radiologische Studie in Sursee

In diesem Zusammenhang führt Simone Schrading grosse Studien zur Patientenzufriedenheit und zur Weiterentwicklung der klinischen Abläufe durch (PROMs: Patient Reported Outcome Measures). So wurde aktuell eine grosse prospektive Studie über die Erfahrungen der Patientinnen bei einer Mammographie-Untersuchung am Standort Sursee durchgeführt. Aus den Ergebnissen können nun Rückschlüsse gezogen werden, die es ermöglichen, die Mammographie zukünftig für Frauen angenehmer zu machen, um langfristig deutlich mehr Frauen zu motivieren, eine Früherkennungs-Mammographie durchführen zu lassen. Diese systematische PROM-Studie am LUKS Sursee ist weltweit die erste radiologische Studie zur prospektiven Erfassung der Patienteninnen-Erfahrungen in der Mammographie. 

Die hochkarätigen Forschungsergebnisse von Simone Schrading und ihrer Arbeitsgruppe erlangten in den letzten Jahren bei vielen internationalen Expertengremien stets grosse Beachtung. Entsprechend wurden eine Vielzahl ihrer innovativen Studienergebnisse in internationale diagnostische Leitlinien und Empfehlungen aufgenommen. Hier ist vor allem die Entwicklung und Evaluierung des multimodalen Früherkennungskonzepts bei Frauen mit erhöhtem Brustkrebsrisiko zu nennen. Dieses erstmals entwickelte Konzept ist seit mehreren Jahren weltweit fester Bestandteil der intensivierten Früherkennung des genetisch bedingten Mammakarzinoms und Standard bei der Betreuung von Hochrisikopatientinnen. Mit ähnlichen Forschungsansätzen führt sie mit ihrer Arbeitsgruppe eine Vielzahl klinischer Studien in der onkologischen MRI-Diagnostik des Abdomens (vor allem weibliches Becken und Prostata) und der sonographischen Elastrographie-Messung verschiedener Organe bei Kindern und Erwachsenen durch. 

Aktuelle Forschung über Einsatz von KI in der Diagnostik

Ein besonderer Schwerpunkt ihrer aktuellen klinischen Forschung ist der Einsatz der künstlichen Intelligenz in der onkologisch radiologischen Diagnostik, welche in den nächsten Jahren die Medizin und die bildgebende Diagnostik prägen wird. Erste Studien zur künstlichen Intelligenz (KI) in der Mammadiagnostik laufen derzeit bereits in der Radiologie am Standort Sursee.Es ist geplant, diese zeitnah auf die gesamte LUKS Gruppe auszudehnen. Damit wäre das LUKS die bei weitem grösste Spitalgruppe, welche die verschiedenen Aspekte (Verbesserung der Aufnahmequalität, systematische Befundung, Bestimmung des Brustkrebsrisikos) der KI in der mammographischen Diagnostik anwendet und wissenschaftlich im klinischen Setting evaluiert. 

Im Rahmen dieser und weiterer Studien unterstützen mehrere Masterstudierende und Doktoranden die Arbeitsgruppe von Simone Schrading. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der Universität Luzern und am LUKS ist ihr ein besonderes Anliegen. 

Ein Ehrentitel von universitären Fakultäten

Professorin der medizinischen Wissenschaften ist ein Ehrentitel, den universitäre Fakultäten für ausserordentlich qualifizierte Leistungen etwa in der universitären Forschung verleihen. Solche Professorinnen und sind an einer mit der Universität Luzern verbundenen Partnerinstitution angestellt, haben sich national und international profiliert und an keiner anderen Universität eine hauptamtliche Professur inne. Sie nehmen einen Lehrauftrag wahr oder sind als Lehr- und Forschungsbeauftragte an der Universität Luzern angestellt. 

 

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