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Pflege am LUKS weiterentwickeln – Interview zum Tag der Pflege

Luzia Vetter ist Pflegeexpertin APN am Luzerner Kantonsspital (LUKS). Warum der Beruf als Pflegeexpertin abwechslungsreich ist und wie die LUKS Gruppe mit dem Vorhaben «Pflegeexpertise 2025+» auf die aktuellen Trends im Gesundheitswesen und die damit verbundenen Herausforderungen für die Pflegeprofession reagiert, erklärt sie im Interview zum Tag der Pflege.
12. Mai 2024
Lesezeit: 3 Minuten
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Luzia Vetter, Pflegeexpertin APN

Luzia, du warst an der Erarbeitung des Konzepts «Pflegeexpertise 2025+» beteiligt. Was sieht dieses vor?
Das Gesundheitswesen steht vor einigen Herausforderungen. Die alternde Gesellschaft und der anhaltende Fachkräftebedarf sind Beispiele dafür. Weiter erfordert die Pflege der Patientinnen und Patienten zunehmend spezialisiertes Fachwissen. Mit dem Vorhaben «Pflegeexpertise 2025+» soll diesen Anforderungen Rechnung getragen werden. Wir brauchen gut qualifizierte Pflegefachpersonen am Patientenbett. Ab diesem Jahr werden auch an der Hochschule Luzern (HSLU) Studiengänge in Pflege angeboten. Davon erhoffe ich mir, Pflegende in der Zentralschweiz zu halten. Dank der überabeiteten Laufbahnmodelle wird der Arbeitsort LUKS zusätzlich gestärkt. Das eröffnet neue Karriereperspektiven, was auch für Pflegefachpersonen sehr attraktiv ist.

Was bedeutet das für Pflegende konkret?
Interessierte Pflegefachkräfte können ab dem Herbstsemester 2024 an der HSLU einen Bachelor und ab dem Herbstsemester 2025 einen Master in Pflege absolvieren. Das LUKS beteiligt sich als Arbeitgeberin aktiv an der Fortbildung seiner Mitarbeitenden in Form von Zeit oder Geld. Damit sollen die erweiterten Kenntnisse und Fähigkeiten in die klinische Praxis transferiert werden. Das Masterstudium bereitet auch für die Rolle als Advanced Practice Nurse (APN) vor. Solche hochqualifizierte Pflegefachpersonen können Versorgungslücken schliessen, weil sie klinisch ausgebildet sind und über erweiterte Kompetenzen verfügen. Diese Rolle ist in der Schweiz noch nicht so etabliert wie im Ausland. Das LUKS ist auch hier aktiv, weil es für APN eine Registrierungspflicht bei APN-CH verlangt. Damit weisen die APNs periodisch nach, dass sie über das aktuelle Fachwissen verfügen, qualitativ hochstehend und effektiv praktizieren sowie imstande sind, komplexe Aufgaben effizient zu bewältigen. Die Gebühren für eine (Re-) Registration übernimmt das LUKS für seine Mitarbeitenden.

Mit dem Konzept reagiert das LUKS auf die Herausforderungen von morgen, sagst du Luzia. Wem empfiehlst du eine Laufbahn als Pflegeexpertin/Pflegeexperten?
Interessierte Pflegende sollten Freude am konzeptionellen und wissenschaftlichen Arbeiten haben. Im Studium lernt man, mit wissenschaftlicher Literatur umzugehen und die Studienergebnisse in den Praxisalltag zu übertragen. Es werden aber auch klinische Kompetenzen zum Beispiel im klinischen Assessment und in den Bereichen Ethik und Leadership erworben. Pflegeexpertinnen und Pflegeexperten entwickeln die Pflege am LUKS weiter und tragen zur Sicherung der Pflegequalität bei. Pflegefachpersonen mit einem Bachelor- und später einem Masterabschluss spezialisieren sich auf ein Fachgebiet oder eine Patientengruppe und erarbeiten in interprofessionellen und interdisziplinären Teams ihre eigene Rolle. Sie tragen zu neuen Formen der Gesundheitsversorgung bei. Das eröffnet viel Gestaltungsspielraum.

Du bist selbst als APN tätig. Was gefällt dir an deinem Beruf? 
Mir gefällt die Kombination aus konzeptioneller Arbeit und Weiterentwicklung der Pflege. Dabei bin ich ein bis zwei Tage pro Woche in der klinischen Praxis tätig – in meinem Fall in der Anästhesiepflege. Pflegeexpertise findet am Bett statt. Denn: Es ist die klinische Praxis, die uns Pflegeexpertinnen und Pflegeexperten die Patientenversorgung in der interdisziplinären und interprofessionellen Zusammenarbeit verbessern und Prozesse optimieren lässt. Durch das zusätzliche Fachwissen profitieren die Abteilungen von unseren konzeptionellen Fähigkeiten. Wir hingegen sind froh, dass wir vom Wissen und der Erfahrung der Pflegenden auf den Abteilungen profitieren können. So ergänzen wir uns gegenseitig.

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