Direkt zum InhaltDirekt zum Fussbereich

Schwerstverletzter kann LUKS Luzern dank bemerkenswerter Team-Leistung verlassen

Eine Vielzahl von Disziplinen des Luzerner Kantonspitals (LUKS) in Luzern war in die Behandlung eines schwerstverletzten Patienten involviert. Trotz fast aussichtloser Situation konnte der Patient nun das Spital zur weiteren Rehabilitation verlassen. Der Fall ist weltweit nahezu einzigartig und die erfolgreiche Behandlung in der Zentralschweiz nur dank der vorbildlichen interdisziplinären Zusammenarbeit in einem universitären Lehr- und Forschungsspital wie dem LUKS Luzern möglich.
25. Oktober 2024
Lesezeit: 3 Minuten
Der Patient konnte das LUKS Luzern zur weiteren Rehabilitation verlassen.
Der Patient konnte das LUKS Luzern zur weiteren Rehabilitation verlassen.

Im Frühling 2024 erlitt ein Patient eine lebensbedrohliche, schwerste Verletzung seiner unteren Körperhälfte und wurde mit dem Rettungsdienst ins LUKS Luzern eingeliefert. Die Verletzungen waren so gravierend, dass das involvierte Betreuungsteam nicht vom Überleben des Patienten ausgehen durfte. Doch rund ein halbes Jahr später konnte der Patient das LUKS verlassen und in die weitere nötige Rehabilitation verlegt werden. Über den glücklichen Verlauf sind alle Beteiligten des Betreuungsteams dankbar und gleichzeitig sehr stolz, bei diesem Fall erfolgreich mit Know-how und bemerkenswertem Einsatz zum Überleben des Patienten beigetragen zu haben. 

Patienten mit einem Polytrauma werden in der Regel zunächst von den Rettungsdiensten betreut. Die Erstversorgung nach Übergabe des Rettungsdienstes an ein Zentrumsspital erfolgt im Schockraum unter Leitung des Trauma-Teams. «Der Zustand der Patientinnen und Patienten ist oft kritisch, es geht nicht selten um Leben und Tod», erklärt Prof. Dr. Frank Beeres, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, welche das Traumazentrum leitet und koordiniert. Entsprechend wichtig sei der Einbezug aller benötigten Fachdisziplinen vor Ort. Das Traumazentrum des LUKS ist als eines von 12 Schweizer Spitälern HSM-anerkannt für die Versorgung von Schwerverletzten. 

Nur ein ähnlicher Fall dokumentiert

«Dieser Patient hat im Laufe seiner Behandlung Dutzende Operationen überstanden, die in dieser Kombination weltweit wohl noch nie durchgeführt wurden», ergänzt Dr. med. Elmar Fritsche, Chefarzt der Plastischen Chirurgie am LUKS Luzern. «Unseres Wissens gibt es nur einen einzigen weiteren Fall in den USA, bei dem eine ähnlich schwere Verletzung überlebt wurde.» Dementsprechend werde das LUKS den Fall mit der Einwilligung des Patienten auch an Kongressen der Fachgesellschaften Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie vorstellen.

«Ein herzlicher Dank gebührt allen beteiligten Disziplinen: dem Rettungsdienst, dem Notfallzentrum, der Anästhesie, dem Zentrum für  Intensivmedizin, der Unfallchirurgie und Orthopädie, der Viszeralchirurgie, der Urologie, der Hals-, Nasen-, Ohren-Chirurgie, der plastischen Chirurgie und Handchirurgie, der Infektiologie, der Labormedizin, der Radiologie, den Pflegefachkräften auf der Abteilung, der Physiotherapie, dem gesamten OP-Technik-Team, dem psychiatrischen Konsiliardienst der Luzerner Psychiatrie, vielen hundert Blutspendern und allen weiteren nicht Genannten. Ohne ihre herausragenden Leistungen und die optimal vernetzte Zusammenarbeit wäre dies nicht möglich gewesen», so PD Dr. med. Björn-Christian Link, Chefarzt und Klinikleiter der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie.

Starkes Zentrum stärkt Versorgung

Die spezialisierte Rund-um-die-Uhr-Versorgung, die dieser Patient benötigte, ist nur in Spitälern mit Zentrumsfunktion wie dem LUKS Luzern möglich, welches sich durch eine starke Spezialisierung auszeichnet. Diese nimmt in der immer komplexer werdenden Medizin in Zukunft eine noch wichtigere Rolle ein. Die Fülle an involvierten Teams bei diesem Patienten zeigt dies eindrücklich. 

Die Spezialisierung erfordert eine gewisse Grösse der Spitalorganisation mit den entsprechenden Berufsgruppen und Fachdisziplinen sowie ein gewisses Behandlungsvolumen, welches die Erfahrung und optimal koordinierte Abläufe sicherstellt. Ein starkes Zentrumsspital mit ausreichend Fachspezialistinnen und -spezialisten garantiert die Versorgung in den Spezialitäten, was auch der wohnortsnahen Versorgung durch die Regionalspitäler zugutekommt. Letztlich sind alle Spitäler in der Zentralschweiz – auch jene ausserhalb der LUKS Gruppe – abhängig von qualitativ hochstehenden Zentrumsleistungen und dem Beitrag des Zentrums für die Aus-, Weiter- und Fortbildung für die medizinischen Professionen.

Artikel teilen

Mehr zum Thema

Für LUKS-Newsletter anmelden

Wählen Sie Ihre Abonnements

War diese Seite hilfreich?