Direkt zum InhaltDirekt zum Fussbereich

Spitäler der LUKS Gruppe auf dem Weg zu Lean Hospitals

Die LUKS Gruppe hat sich zum strategischen Ziel gesetzt zum «Lean Hospital» zu werden. Deshalb wurden innerhalb der LUKS Gruppe schon zahlreiche Lean-Projekte erfolgreich umgesetzt. So fokussiert beispielsweise auch das LUKS Wolhusen seine Arbeitsprozesse und -methoden mit Lean Management auf die Wertschöpfung. Damit können personelle Ressourcen und Material effektiv eingesetzt und gleichzeitig die Qualität der Behandlung gesteigert werden.
17. August 2024
Lesezeit: 3 Minuten
Andrea Suppiger, Pflegedienst, Prozess- und Projektmanagerin, LUKS Wolhusen
«Lean ist eine Reise, die nie aufhört.»

Andrea Suppiger, Pflegedienst, Prozess- und Projektmanagerin, LUKS Wolhusen

Lean Management als strategisches Ziel der LUKS Gruppe


Die LUKS Gruppe verfolgt bereits seit 2021 das strategische Ziel zum «Lean Hospital» zu werden. «Lean Hospital» verfolgt das Ziel, als Organisation effektive (das Richtige tun) und effiziente (es richtig tun) Leistungen zu erbringen. Ausgehend von den Patientinnen und Patienten und deren Behandlung wird immer wieder die Frage aufgeworfen, welche Tätigkeit und Abläufe im Spital am besten zur Genesung beitragen. Der Mehrwert von Lean Hospital liegt darin, dass schlanke Prozesse den Patientinnen und Patienten und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gleichermassen dienen. Innerhalb der LUKS Gruppe wurden an allen Standorten bereits zahlreiche Lean-Projekte bzw. Lean-Transformationsprojekte erfolgreich umgesetzt. Die Ausbereitung und der Lean-Reifegrad in der LUKS Gruppe nehmen laufend zu.

Wenn Patientinnen und Patienten alle relevanten Informationen zu ihrer Behandlung erhalten und ihre Fragen geklärt werden können, fühlen sie sich in einem Spital gut aufgehoben. Voraussetzung dafür ist, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausreichend Zeit nehmen können. Doch wie schafft man das bei knappen Personalressourcen und hoher Arbeitsbelastung? Indem man Prozesse und Methoden möglichst effizient organisiert und aufeinander abstimmt. «Lean Hospital», auf Deutsch «schlankes Spital», heisst das Rezept für eine effiziente und effektive Gestaltung der Wertschöpfungskette. 2023 hat Andrea Suppiger, ausgebildete Pflegefachfrau HF, diplomierte Abteilungsleiterin im Gesundheitswesen und Expertin für Lean Management, die Umstellung des 3. Stocks des LUKS Wolhusen, auf dem Privat- und Reha-Patientinnen und -Patienten untergebracht sind, auf «Lean» begleitet. Die anfängliche Skepsis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die allesamt in die Projektumsetzung involviert waren, ist inzwischen verflogen. Die Arbeitszufriedenheit sei laut Angabe der Teamleiterin des 3. OG um 50% gewachsen.

Eine Philosophie aus der Automobilindustrie 

Die Philosophie des Lean Management wurde in den 1950er-Jahren vom japanischen Automobilhersteller Toyota eingeführt. Diesem ist es gelungen, Produktionsprozesse durch organisatorische Massnahmen so zu verschlanken, dass sie effizienter wurden und die Qualität sogar verbessert wurde. Die Vorgehensweise im Lean Management ist immer dieselbe: Vereinfacht gesagt, beobachtet ein ausgewählter Personenkreis den aktuellen Prozess über einen gewissen Zeitraum, identifiziert Stärken und Schwächen und dokumentiert die Erkenntnisse. Am Beispiel des LUKS Wolhusen ging es unter anderem darum, herauszufinden, wie die interprofessionelle Zusammenarbeit von Pflegerinnen und Pflegern und Ärztinnen und Ärzten und dem Supportbereich funktioniert und ob die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter passend zu ihrer Qualifikation eingesetzt werden. «Werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Kompetenzen entsprechend eingesetzt, erhöht das die Motivation und Arbeitszufriedenheit», sagt Andrea Suppiger.

Checklisten und Behandlungssets 

Aus den Beobachtungsrunden resultierten Ideen, die zunächst diskutiert und dann umgesetzt wurden. Nun trifft man sich regelmässig zu interprofessionellen Besprechungsrunden. Für die Visiten wurde eine Struktur erarbeitet, die klärt, wer von der Fachperson Gesundheit bis zum Chefarzt für was zuständig ist. Auch wurden zusätzliche Checklisten für Gespräche, etwa Begrüssung des Schichtantritte oder Visitengespräche, festgelegt. Für wiederkehrende Arbeiten der Pflege wurden zehn fixe Behandlungssets zusammengestellt, darunter eines für das Legen von Dauerkathetern sowie eines für die Mundpflege. «Das spart viele unnötige Wege, weil die Materialien nicht einzeln zusammengesucht werden müssen, und erhöht die Qualität der Pflege», sagt Andrea Suppiger. Schubladen in Materialschränken wurden gut sichtbar und eindeutig beschriftet, die Patientenzimmer und andere Räume wurden von Material, das nicht mehr gebraucht wird, entrümpelt. Das Pflegeteam legte fixe Ablaufpläne fest, in den Arbeitsgruppen wurden zusätzliche Telefone installiert, sodass das Team bei Bedarf schnell zusammenfinden kann oder Unterstützung gesucht werden kann.

Kaizen 

Gute Erfahrung hat die LUKS Gruppe auch mit «Kaizen» als Arbeitsinstrument gemacht. «Kaizen» (japanisch für «Wandel zum Besseren») ist ein methodisches Konzept, bei dem es um einen ganzheitlichen Verbesserungsprozess geht. Kern dieses Ansatzes bilden drei Elemente: Beziehe alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein, verändere dich in kleinen Schritten und höre nie auf, dich zu verbessern.

Für LUKS-Newsletter anmelden

Wählen Sie Ihre Abonnements

War diese Seite hilfreich?