Vom Operationssaal ins Büro
Braucht es nach einem operativen Eingriff ein Bett oder kann der Eingriff ambulant ausgeführt werden? Das ist eine der zentralen Fragen für die Patientendisposition, die am Luzerner Kantonsspital Wolhusen neben der Bettenbelegung auch für die zentrale Operationsplanung zuständig ist. Einerseits soll die Operationskapazität ausgeschöpft werden, andererseits ist die Zahl der zur Verfügung stehenden Betten begrenzt. Hier die richtige Balance zu finden, ist Aufgabe des vierköpfigen Teams, das Sarah Briel neu leitet. Sie brachte zwar Managementerfahrung mit, aber aus einem ganz anderen Bereich: Fast 20 Jahre lang, die letzten elf davon in Wolhusen, assistierte die gelernte Fachfrau Operationstechnik bei Eingriffen und plante diese mit. «Ich wollte eine Veränderung und habe mich für eine Tätigkeit im Büro interessiert», sagt Sarah Briel.
Ich wollte eine Veränderung und wurde darin vom LUKS unterstützt.
Sarah Briel, Teamleiterin Patientendisposition, LUKS Wolhusen
Weiterbildung in der Freizeit
Deshalb absolvierte sie zunächst in ihrer freien Zeit eine Weiterbildung zur «Sachbearbeiterin Gesundheitswesen». Das LUKS beteiligte sich an der Finanzierung. Nachdem Sarah Briel im Rahmen eines Mitarbeitergesprächs ihren Wunsch nach einer Veränderung vorgebracht hatte, ergab sich die Möglichkeit zum Wechsel sehr schnell. Im Mai 2022 konnte sie innerhalb des Spitals die neue Funktion übernehmen. Ihre jetzige Tätigkeit sei mit der früheren nicht zu vergleichen, sagt Sarah Briel. An der Operationstechnik hat ihr gefallen, dass sie viel mit den Händen arbeiten konnte. Andererseits hat sie insbesondere die Nachtdienste als «körperlich anstrengend» empfunden. Nun hat sie geregelte Arbeitszeiten, ist aber in einer tieferen Lohnklasse. Trotzdem ist sie mit ihrer neuen Funktion «sehr glücklich».
Als sehr hilfreich empfindet sie, dass sie in der Patientendisposition ihre langjährige Erfahrung im Operationsbereich nutzen kann. «Ich kenne das Ärzte- und Pflegeteam sehr gut und weiss, wie viel Zeit sie für bestimmte Eingriffe benötigen », sagt Sarah Briel. Anders als früher hat sie nun viel mehr Kontakt mit den Patientinnen und Patienten. Es gilt Termine für den Eingriff und das vorbereitende Anästhesiegespräch zu vereinbaren, zu bestätigen oder zu verschieben. Da eine Operation, ob ambulant oder mit anschliessendem Spitalaufenthalt immer eine Herausforderung ist, gibt es viele Fragen, die vorab zu klären sind. «Wir sind dafür da, die benötigten Informationen zu liefern», sagt Sarah Briel. Die erfahrene Fachfrau kann auch hier ihr grosses Wissen sinnvoll einsetzen.