Was Sie gegen Frühlingsmüdigkeit tun können

Das Phänomen der sogenannten Frühjahrsmüdigkeit bezeichnet das Zusammentreffen verschiedener Symptome in den Frühlingsmonaten, wie Müdigkeit trotz genügender Schlafdauer, Antriebslosigkeit und rascher Erschöpfung.
Die Frühjahrsmüdigkeit ist kein klar definiertes Krankheitsbild im medizinischen Sinn, und es werden verschiedene Ursachen dafür gesehen. Die zunehmende Tageslänge und die – im Vergleich zum Winter – höheren Temperaturen im Frühjahr stellen für den Körper relevante Umwelteinflüsse dar, die eine Umstellung und Anpassung verschiedenster Körperfunktionen notwendig machen. Diese Umstellungen passieren oft unbemerkt, bei manchen Personen können sie jedoch zu Müdigkeit führen.
Abnehmende Nachtlänge beeinflusst Gehirn
Die Regulation der Körperfunktionen erfolgt vor allem über das hormonelle System und das sogenannte vegetative Nervensystem. Hormone sind Botenstoffe, die im Körper zahlreiche Vorgänge steuern. Das für den Schlaf-Wach-Rhythmus zentrale und in der Zirbeldrüse produzierte Melatonin wird vor allem in der Dunkelheit ausgeschüttet und steuert als «Taktgeber» die Schlafphasen. Die bei abnehmender Nachtlänge bzw. Zunahme der Tageslichtphasen veränderten Melatoninspiegel, zusammen mit Änderungen eines anderen im Hirn aktiven Hormones, dem Serotonin, scheinen ursächlich für gewisse Symptome der Frühlingsmüdigkeit zu sein. Zum anderen können höhere Aussentemperaturen Blutdruckschwankungen auslösen, und eine Abnahme des Blutdruckes kann die Symptome verstärken.
Von Eisenmangel bis zu einer Depression
Es gibt eine Reihe anderer medizinischer Diagnosen, die in Betracht gezogen werden müssen und die ähnliche Symptome wie eine Frühlingsmüdigkeit verursachen. Dazu zählen Eisenmangel, Schilddrüsenunterfunktion, eine Depression oder Schlafstörungen. Weitere medizinische Abklärungen und allenfalls Blutuntersuchungen sollten vor allem durchgeführt werden, wenn Symptome schon vor der Frühlingszeit bestanden haben und Symptome stark oder zunehmend sind. Bei der Frühjahrsmüdigkeit sind die Beschwerden häufig nur leicht, dauern wenige Wochen und verringern sich mit der Zeit von allein.
Achten auf alles, was guten Schlaf begünstigt
Zur Behandlung der Frühlingsmüdigkeit sind verschiedene Dinge nützlich. Wichtig ist es, den etwas aus dem Takt geratenen Schlaf-Wach-Rhythmus wieder ins Lot zu bringen. Dazu hilft es, grundlegende schlafhygienische Prinzipien zu beachten: Einhalten von regelmässigen Aufsteh- und Schlafenszeiten unter Berücksichtigung einer genügend langen Schlafdauer, Einschränkung bzw. Vermeidung von Alkohol, Nikotin oder Koffein und Verzicht auf Schlaf tagsüber. Regelmässige körperliche Aktivitäten wie Spaziergänge und Bewegung an der frischen Luft stärken und aktivieren das vegetative Nervensystem und wirken sich positiv aus.
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