Wie äussern sich die Wechseljahre bei Männern?
Auch bei Männern verändert sich der Hormonhaushalt mit zunehmendem Alter. Im Gegensatz zu den Wechseljahren der Frau sind die Änderungen jedoch deutlich weniger ausgeprägt. Eine eigentliche «Menopause des Mannes» gibt es nicht. Die Hoden produzieren auch bei älteren Männern in der Regel noch genügend Testosteron und die Zeugungsfähigkeit (genügende Produktion von Spermien) ist meist noch vorhanden. Verglichen mit jungen Männern sind die Testosteronwerte bei älteren jedoch tiefer und nehmen mit steigendem Alter weiter ab.
Es kann eine angeborene Schädigung vorliegen
Zahlreiche Umstände können den Wert des männlichen Geschlechtshormons zusätzlich absenken und negativ beeinflussen. Dazu zählen Übergewicht und andere Erkrankungen (z.B. ein Diabetes mellitus Typ 2). Nicht zuletzt können spezielle Krankheiten zu einem Testosteronmangel führen. So kann das Hodengewebe durch eine angeborene beziehungsweise genetisch-bedingte Erkrankung geschädigt sein oder es liegt eine erworbene Schädigung vor (etwa Entzündung durch eine Mumpsinfektion). Erkrankungen im Bereich der «zentralen» Hormonregulationsdrüse (Hirnanhangsdrüse) durch gutartige Tumoren sind ebenfalls eine Ursache für Testosteronmangel.
Die Symptome eines solchen Mangels sind vielfältig, häufig aber unspezifisch und reichen von verminderter Libido, depressiven Symptomen, Erektionsstörungen bis hin zu einer Abnahme der Muskelmasse/-kraft und Körperbehaarung oder einer verminderten Knochendichte. Wichtig ist: Ein einzelnes Symptom wie eine Erektionsstörung muss häufig keinen Zusammenhang mit dem Testosteron-Stoffwechsel haben und es können durchaus andere Ursachen bestehen.
Bei Testosteronmangel ist eine Abklärung ratsam
Liegen mehrere Symptome oder Befunde in Kombination vor, muss an einen Testosteronmangel gedacht werden. Dann sollten die Hormonwerte im Blut bestimmt werden. Kann ein Mangel nachgewiesen werden, empfiehlt sich die weitere Abklärung beim Spezialisten, bei der Spezialistin. Hier wird überprüft, ob eine hormonelle Grunderkrankung vorliegt und eine Behandlung des Testosteronmangels notwendig ist. Gerade bei grenzwertigen Hormonspiegeln und bei fehlender Erkrankung an Hoden oder Hirnanhangsdrüse ist diese nicht zwingend nötig. Häufig lässt sich mit nicht-medikamentösen Massnahmen wie einer Gewichtsabnahme die Situation deutlich verbessern.
Bei sehr tiefen Testosteronwerten und vorab bei Männern mit einer hormonellen Grunderkrankung kann das fehlende Hormon durch eine Spritzenbehandlung oder Auftragen eines Gels ersetzt werden. Dadurch werden Komplikationen eines länger bestehenden Testosteronmangels wie etwa eine zu grosse Abnahme der Knochendichte verhindert. Diese Behandlung braucht eine regelmässige Kontrolle und Überwachung durch den Spezialisten.