Wie am Flughafen
In der Radiologie und Nuklearmedizin setzt das LUKS als erstes Spital weltweit eine neue Telescanning-Methode ein, die es erlaubt, Spezialuntersuchungen, zum Beispiel Herz-CT-Untersuchungen, an allen Netzwerkspitälern fernzusteuern. Hierbei ist der radiologische Fachexperte über ein virtuelles Cockpit mit dem Team vor Ort verbunden und führt die Untersuchung durch, als ob er sich am Standort selber befinden würde. Somit kann die radiologische Fachexpertise in allen Partnerspitälern angeboten werden. Zudem bleibt die hohe diagnostische Qualität des Zentrums garantiert, die dezentrale Untersuchungskapazität erlaubt kürzere Wartezeiten, und die Patientinnen und Patienten erhalten ihre CT in ihrem Spital vor Ort.
Die Computertomographie, kurz CT, ist ein Schichtbildverfahren, welches die Darstellung jedes Körperteils in 1 Millimeter dicken Schichten erlaubt. Somit sind Diagnosen zum Beispiel bei Tumorleiden, Traumafolgen mit Knochen- und Organverletzungen, Covid-19-Erkrankung und Gefässerkrankungen einschliesslich der kleinsten Herzkranzgefässe, möglich.
Die Durchführung einer CT wird durch die radiologische Fachperson (RFP) gemeinsam mit dem Radiologen umgesetzt. Für Spezialuntersuchungen sind oft spezifische Fachkenntnisse notwendig, welche einerseits in kleineren Spitälern nicht vorliegen, anderseits nicht rund um die Uhr zur Verfügung stehen.
Die Radiologie und Nuklearmedizin des LUKS unter der Leitung von PD Dr. med. Justus Roos leistet hier Pionierarbeit: Mit der Software «Syngo Virtual Cockpit» können erfahrene Fachkräfte aus der Ferne die Untersuchung anleiten, und der Experte steuert über eine Live-Kamera die Untersuchung. Aktuell werden vier Herz-CT-Scanner im LUKS Wolhusen, LUKS Sursee, Kantonsspital Nidwalden und im Röntgeninstitut «Medical Imaging Luzern» ferngesteuert, der fünfte CTScanner im Kantonsspital Obwalden wird im Frühling 2021 folgen.