«Wir sind ein bisschen wie eine Familie»
«Ich liebe meine Arbeit. Es gibt fast nichts Schöneres, als Menschen so helfen zu können, wie es uns möglich ist.» Bianca Hess ist ausgebildete Fachfrau Operationstechnik am LUKS in Luzern. Sie assistiert selbst regelmässig in einem der 15 Operationssäle, häufig ist sie aber auch mit Studierenden unterwegs. Seit einem Jahr leitet sie das achtköpfige Team der Ausbilder für Operationstechnik, das derzeit elf Studierende betreut.
Ich liebe meine Arbeit.
Bianca Hess, Fachfrau Operationstechnik, Teamleiterin, LUKS Luzern
Flexibles Arbeiten im Schichtbetrieb
2016 fand Bianca Hess, die zuvor in einer deutschen Klinik in der OP-Leitung gearbeitet hatte, eine Stelle am Spital Stans und zog mit ihrem Mann in die Schweiz. 2020 wechselte sie nach Luzern, weil sie die fachliche Herausforderung an einer grösseren Klinik suchte. Das LUKS Luzern deckt das gesamte Spektrum chirurgischer Eingriffe ab – von der allgemeinen Chirurgie bis zur Herz-Chirurgie. Die meisten OP-Fachkräfte sind keinem bestimmten Chirurgiebereich zugeteilt, sondern werden nach Bedarf eingesetzt. «Wir können alle bei jeder Art von Operation unterstützen», sagt Bianca Hess. Sie schätzt das flexible Arbeiten, weil sie so trotz ihrer langjährigen Erfahrung immer noch dazulernen kann. Gearbeitet wird im Schichtbetrieb, wobei das OP-Team den Dienstplan mitgestalten kann. Wünsche wie Früh- oder Spätdienst in den Tagesplänen werden ebenso berücksichtigt wie Präferenzen für Nachdienste, die immer sieben Nächte am Stück umfassen und ein halbes Jahr im Voraus eingegeben werden.
Schwierige Situationen stärken das Wir-Gefühl
Rund 110 Fachpersonen für Operationstechnik arbeiten am LUKS Luzern. Bei einer Operation sorgen sie zusammen mit Pflegenden und Medizinern dafür, dass alles rund läuft. «Um perfekt funktionieren zu können, muss sich das gesamte OPTeam quasi blind verstehen», sagt Bianca Hess. Dadurch entstehe eine besondere Art des Zusammenhalts, auch über Hierarchien hinweg: «Irgendwie sind wir ein bisschen wie eine Familie». Das Wir-Gefühl wird auch dadurch gestärkt, dass die interprofessionellen Teams im Operationssaal immer wieder schwierige Situationen erleben. Wenn es dann gelingt, dass Patient oder Patientin mit der Aussicht auf Genesung aus dem OP gebracht werden, hat das Team sein wichtigstes Ziel erreicht.