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Worauf muss ich bei einem Herzschrittmacher achten?

Mir (m, 68) soll ein Herzschrittmacher eingebaut werden. Worauf lasse ich mich damit ein? Was muss ich etwa fürs Reisen beachten. Wie lange dauert es, bis ich wieder dem normalen Alltag nachgehen kann? 4 bis 6 Wochen nach dem Einsetzen eines Herzschrittmachers sollten Sie wieder dem gewohnten Alltag nachgehen können, antwortet unser Spezialist. Das kleine Gerät will jedoch in regelmässigen Abständen kontrolliert werden.
29. September 2023
Lesezeit: 2 Minuten
Grebmer Christian WebseiteBanner
Dr. med. Christian Grebmer, Leiter Herzschrittmacher- und Defibrillator-Therapie, Herzzentrum Luzerner Kantonsspital

Ein Herzschrittmacher ist ein kleines Gerät, das den Herzrhythmus bei Bedarf teilweise oder komplett ersetzt. Es wird im Bereich der rechten oder linken Brust implantiert, zudem werden zwei Kabel im rechten Vorhof und der rechten Herzkammer fixiert. Mit einem Herzschrittmacher haben Sie im Alltag keine signifikanten Einschränkungen. Dennoch sind ein paar Empfehlungen zu beachten:

Herzschrittmacher – technisch sehr ausgeklügelte Geräte – bedürfen im Abstand von 6 bis 12 Monaten einer Funktions- und System-Überprüfung durch den Kardiologen. Zuweilen sind minimale individuelle Anpassungen an die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten sowie eine Überprüfung des Batteriestandes nötig. Der Herzschrittmacher überwacht auch ständig den Herzrhythmus. Werden Rhythmusstörungen festgestellt, gilt es eine (frühzeitige) Therapie einzuleiten. Starke Magnetfelder können die Funktion des Herzschrittmachers beeinträchtigen. Heutige Geräte erkennen Magnetfelder und wechseln in einen Sicherheitsmodus, um einen Funktionsausfall zu verhindern. Dennoch sind starke Magnetfelder zu meiden. 

Externe Signale können seine Funktion beeinträchtigen

MR-Untersuchungen mit Herzschrittmachern sind weiterhin möglich. Alle derzeit aktuellen Geräte sind MR-tauglich. Der Herzschrittmacher kann nur elektrische Signale des Herzens wahrnehmen und darauf reagieren. Beachten Sie aber, dass externe Signale Auswirkungen auf seine Funktion haben können. Daher sind etwa Schweissen oder z.B. EMS-Trainings nicht empfohlen. Zu anderen elektrischen Geräten gilt die Faustregel von 15 Zentimetern Abstand. Sind Sie unsicher, nehmen Sie mit dem Hersteller des Implantats oder Ihrem Herzzentrum Kontakt auf. Mobiltelefone sollten auf der gegenüberliegenden Seite benutzt und nicht in Brusttaschen direkt über dem Gerät verstaut werden.

Nach einer Einwachsphase von 4 bis 6 Wochen können Betroffene in der Regel wieder ihrem normalen Alltag nachgehen. Jedoch können gewisse Sportarten Zug und Druck auf die Kabel ausüben und zu einem schnelleren Verschleiss führen. Crawl-Schwimmen, Klettern oder Kampfsport sind nicht empfohlen. Tennis bleibt möglich, sofern der Schrittmacher nicht auf der Seite der Führungshand sitzt, gleiches gilt für Sportschützen. Reden Sie im Einzelfall mit dem Kardiologen, der Kardiologin.

Flughafenbehörden informieren

Vor Reisen informieren Sie Flughafen- und Sicherheitsbehörden über Ihren Herzschrittmacher. Sie könnten eine Bestätigung Ihres Arztes benötigen. Vermeiden Sie den Kontakt mit Sicherheitsdetektoren und halten Sie mindestens 15 Zentimeter Abstand zu Metalldetektoren ein.

Bei Symptomen wie Schwindel, Schmerzen in der Brust oder Kurzatmigkeit wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt. Diese Symptome könnten auf nicht ordnungsgemässes Funktionieren Ihres Herzschrittmachers hindeuten.
 

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