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Zweites Leben für Einwegkleider

In Spitälern fallen grosse Mengen Abfall an. Darunter auch recycelbarer Kunststoff wie die blaue Einwegkleidung. Im Rahmen der Abschlussarbeit der Hochschule Luzern Design & Kunst fanden zwei Studentinnen einen innovativen Weg, um diese weiterzuverarbeiten. Sie recycelten diese zu einem Halbfabrikat und gestalteten daraus Prototypen für Paravents.
20. Juni 2019
Lesezeit: 2 Minuten
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Es ist verblüffend zu sehen, dass aus einem Abfallprodukt wieder etwas neues entstehen und auch wieder im Spital seine Anwendung finden kann.

Arion Bucher, Stv. Leit. Fachmann MTR, HF, Radiologie und Nuklearmedizin

Arion Bucher ist verblüfft, als er die Paravents das erste Mal sieht. Stolz präsentieren Lorena Adler und Selina Cadruvi den neu entwickelten Sichtschutz im Luzerner Kantonsspital dem Spezialisten der Radiologie und Nuklearmedizin. Beide studieren an der Hochschlue Luzern Design & Kunst und haben im Rahmen ihrer Bachelor Abschlussarbeit in der Studienrichtung Objektdesign einen Weg gefunden, um Einwegkleidung sinnvoll weiterzunutzen.

Persönliche Erfahrung als Idee

Durch eine persönliche Erfahrung im Familenumfeld stellten die beiden Studentinnen fest, dass bei der Pflege sehr viele Einwegprodukte verwendet werden. Sie sprachen mit Freunden und Familienangehörigen die im Gesundheitswesen arbeiten. So erfuhren sie, dass sehr viele Einwegprodukte aus unterschiedlichem Material verwendet werden. Die Einwegkleidung aus der Radiologie kannten die beiden Studentinnen aus eigener Erfahrung. Sie ist aus Kunststoff und dieser bot ihnen viele Möglichkeiten. Zudem ist der Sammelprozess relativ einfach und die Kleidung ist nicht kontaminiert. 

 

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Die Kleidung wurden bei ca 190 Grad geschmolzen.
Anschliessend entstand ein Halbfabrikat, eine Folie, welche die Studentinnen für den Bau des Paravents verwendeten.
Die Kleidung wurden bei ca 190 Grad geschmolzen.
Anschliessend entstand ein Halbfabrikat, eine Folie, welche die Studentinnen für den Bau des Paravents verwendeten.
Die Kleidung wurden bei ca 190 Grad geschmolzen.
Anschliessend entstand ein Halbfabrikat, eine Folie, welche die Studentinnen für den Bau des Paravents verwendeten.

Für ihr Projekt SichtWandel sammelten die Beiden Einwegkleidung der Radiologie und Nuklearmedizin, welche nicht radioaktiv kontaminiert ist - unter Einhaltung aller Hygnienevorschriften. Im KATZ (Kunstoff Ausbidlungs und Technologie-Zentrum) in Aarau wurden diese mit der Unterstützung des Fachmentors Jürg De Pietro auf rund 190 Grad erhitzt. So entstand eine zähe Masse, welche anschliessend zu einer Folie extrudiert wurde. Mittels Laser wurden kleine Löcher in das inzwischen harte Plastik geschnitten. Neben dem ästhetischen Effekt sorgen die Löcher für Licht auf der anderen Seite des Sichtschutzes - ohne dass man durchsieht.

 

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Die ursprüngliche Funktion der Einwegkleidung als Sichtschutz bleibt erhalten, der Paravent schafft Privatsphäre für die Patienten. Das Raumgestaltungselement soll wieder in Gesundheitsbauten Anwendung finden und durch unkonventionelles Design die Atmosphäre auflockern. Mit dem Umformen in ein langlebiges Produkt wird der Einwegartikel wertgeschätzt und das Potenzial des «Abfalls» ausgelotet. 

Die Paravents sind an der Werkschau Design & Kunst auf der Messe Luzern (Hallen 3+4) vom 22.6.2019 bis am 30.06.2019 ausgestellt. Weitere Informationen zu der Ausstellung finden Sie unter www.hslu.ch/werkschau

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