26. Schwangerschaftswoche
Nein, noch ist es nicht Zeit für die Geburt. Tatsächlich öffnen Babys aber bereits in der 26. Woche Ihre Augen.
So entwickelt sich Ihr Baby
Im Mamabauch ist es nicht stockdunkel. Dringt warmes rötliches Licht durch die Bauchdecke. Ihr Kleines kann mit geöffneten Augen Schatten und Licht unterscheiden, verschiedene Farben erkennen und Formen ausmachen. Auch wenn es vorerst noch sehr verschwommen sieht. Die meisten Babys haben bis einige Tage nach der Geburt blaue Augen. Das Gehirn entwickelt sich nun schnell, wobei die typischen Furchen und Windungen entstehen. Die Haut erhält jetzt Farbpigmente, wodurch die spätere Hautfarbe festgelegt wird. Auch die Haare färben sich nun langsam von weiss zur späteren Haarfarbe. Die Grösse entspricht ungefähr einem Rotkohl.
So verändert sich Ihr Körper
Ihr Bauchumfang hat deutlich zugenommen. Durch das heranwachsende Kind werden die umliegenden Organe verlagert. Dies hat zur Folge, dass das Atmen teils schwerer fällt, man ein Völlegefühl oder Sodbrennen verspürt. Die fussballgrosse Gebärmutter drückt auch auf den Darm und verlangsamt die Verdauung. Je grösser Ihr Kind wird, desto weniger Platz bleibt für den Darm, da er wie die anderen Organe auch weggedrängt wird. Durch die hormonelle Umstellung in der Schwangerschaft wird der Darm zudem träge und Ihre Stuhlgewohnheiten können sich verändert haben.
Das können Sie für sich tun
Die häufigen Verdauungsprobleme und Verstopfungen können Probleme mit Hämorrhoiden verursachen. Diese verschwinden nach der Geburt wieder. Dagegen hilft viel trinken, ballaststoffreiche Ernährung, regelmässige Bewegung und Beckenbodentraining. Eine regulierte Verdauung steigert Ihr Wohlbefinden und schafft dem Kind den notwendigen Platz, um sich mit dem ganzen Körper in eine gute Ausgangsposition für die Geburt zu begeben. Es wird empfohlen, ein Augenmerk auf die Verdauung zu legen und diese bei Bedarf zu unterstützen.
So können Sie Verstopfungen vorbeugen und lindern:
- Genügend trinken (2-3 Liter pro Tag) in Form von Wasser, Kräutertees, verdünnte Obstsäfte
- Schwangerschaftsteemischung
- Morgens auf nüchternen Magen ein Glas warmes Wasser trinken
- Vollkornprodukte anstelle von Weissmehlprodukten, zuckerarme Müesli
- Faserreiches Gemüse (Ballaststoffe)
- Feigen oder Zwetschgen (2-3 Stück) am Abend in Wasser einweichen, morgens essen oder ins Müesli geben, das Einweichwasser ebenfalls trinken
- 1-2 Esslöffel Leinsamen über Nacht in einem Glas Wasser quellen lassen, am Morgen trinken (wird gallertartig), anschliessend mit einem Glas Flüssigkeit nachspülen
- Bewegung an der frischen Luft, Spaziergänge, Schwimmen etc.
Sowohl Verstopfung wie auch Durchfall können vorzeitige Wehen auslösen. Verzichten Sie auf medikamentöse Abführmittel. Auch pflanzliche Abführmittel können Krämpfe auslösen und sollen nur in Ausnahmefällen und nach Absprache mit Ihrer Hebamme oder der Gynäkologin/dem Gynäkologen eingesetzt werden.
Das können Sie nun vorbereiten
Stellen Sie sicher, dass Sie alle Behördenangelegenheiten rechtzeitig organisieren, z.B. die Vaterschaftsanerkennung und die für die Geburt erforderliche Dokumente. Die erste Zeit mit Baby wird aufregend und anstrengend. Überlegen Sie deshalb, was Sie dann gerne schon erledigt haben möchten und tun Sie es jetzt. Beispielsweise können Sie sich jetzt schon um Geburtskärtchen für Freunde und Verwandte kümmern.
Tipps von den Hebammen
Auch das tägliche Spazieren, je nach Geschmack ergänzt mit Schwimmen, Schwangerschaftsgymnastik, Aerobic oder Yoga, hält Sie fit und wohl und kann einem Schwangerschaftsdiabetes vorbeugen.
Sarah Bühler, Diabeteshebamme Geburtszentrum Luzern