Gastroenterologie und Hepatologie
LUKS Luzern
Doppelballon-Enteroskopie
Weshalb erfolgt eine Dünndarmspiegelung?
Bei Ihnen wird aufgrund bereits durchgeführter Abklärungen ein krankhafter Prozess im Dünndarm vermutet. Mit der Dünndarmspiegelung können tiefer gelegene Abschnitte des Dünndarms (welcher etwa vier Meter lang ist) eingesehen werden. Während der Untersuchung können (falls notwendig) Gewebeproben entnommen, Blutungsquellen verödet, Polypen entfernt, Engstellen erweitert oder Fremdkörper geborgen werden.
Welche Vorbereitungen sind für die Untersuchung nötig?
Für die obere Dünndarmspiegelung (Zugang durch den Mund) müssen Sie mindestens sechs Stunden nüchtern sein und vorgängig lediglich eine reduzierte Menge an Abführmittel zur Darmreinigung einnehmen.
Die untere Dünndarmspiegelung (Zugang durch den After) erfordert eine gründliche Reinigung des Darms, identisch zur Vorbereitung für eine Dickdarmspiegelung (die genauen Anweisungen hierfür erhalten Sie mit dem verbindlichen Terminvorschlag zugeschickt und sie sind zwingend exakt zu befolgen). Generell muss die Einnahme von Eisentabletten fünf Tage vor der Untersuchung gestoppt werden.
Wie läuft die Untersuchung ab?
Damit die Untersuchung nicht als unangenehm empfunden wird, werden in der Regel Schlaf- und bei Bedarf Schmerzmittel in die Venen verabreicht. Untersucht wird mit einem dünnen, beweglichen «Schlauch» (Endoskop), an dessen Spitze eine Lichtquelle und eine Kamera angebracht sind. Mittels einer speziellen Technik («Doppelballon») kann weit (etwa zwei bis drei Meter) in den Dünndarm vorgespiegelt werden. Damit kann der Arzt die Schleimhaut des Darms einsehen und nach krankhaften Veränderungen absuchen. Wenn solche Veränderungen gefunden werden, können Gewebeproben entnommen, Blutungsquellen verödet, Polypen entfernt, Engstellen erweitert oder Fremdkörper geborgen werden.
Welche Risiken/Probleme können auftreten?
Komplikationen sind bei einer Dünndarmspiegelung insgesamt selten. Zu erwähnen sind hauptsächlich allergische Reaktionen auf die Gabe von Medikamenten. Gelegentlich treten nach der Dünndarmspiegelung nicht folgenschwere Komplikationen, hauptsächlich Bauchschmerzen, auf. In sehr seltenen Fällen (<1%) und fast nur nach einer Intervention wie Polypenabtragung oder Aufdehung einer Engstelle kommt es zu schwerwiegenden Komplikationen wie Perforation (Durchbruch der Darmwand) oder Blutungen, welche im schlimmsten Fall eine Operation notwendig machen. Speziell nach einer oberen Dünndarmspiegelung können Halsschmerzen und Erbrechen sowie ganz selten (<1%) auch eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse auftreten.
Wie verhalte ich mich nach der Untersuchung?
In den Stunden nach der Untersuchung kann ein Druckgefühl im Bauch (durch vermehrte Luft im Darm) entstehen. Sollte das Druckgefühl zunehmen, Schmerzen oder Fieber auftreten oder sollten Sie eine Blutung aus dem After bemerken, informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt oder gehen Sie auf die Notfallstation.