Roboterchirurgie in der Allgemein- und Viszeralchirurgie
Die Roboterchirurgie hat in der Viszeralchirurgie (Chirurgie der inneren Organe) eine bedeutende Rolle eingenommen und ermöglicht präzisere, minimal-invasive Eingriffe mit vielen Vorteilen für Patientinnen und Patienten sowie die Chirurginnen und Chirurgen. Diese Technologie hat sich besonders in den letzten 20 Jahren weiterentwickelt.
Ein herausragendes Beispiel ist das daVinci Xi System, das unter der Leitung von Prof. Dr. med. Martin Bolli und seinem Teamv von Expert/-innen im Bereich der Tumorchirurgie, am Luzerner Kantonsspital zum Einsatz kommt. Das Team der Viszeralchirurgie nutzt diese Robotersysteme zur Durchführung von minimal-invasiven, Roboter-assistierten Eingriffen.
Seit Ende 2024 wird zudem das daVinci SP-System (Single-Port) für viszeralchirurgische Eingriffe genutzt. Dieses System ermöglicht es inzwischen, Operationen über nur einen einzigen, kleinen Schnitt durchzuführen.
Einsatzmöglichkeiten der Roboterchirurgie in der Viszeralchirurgie
Die roboterassistierte Chirurgie hat sich in vielen Bereichen der Viszeralchirurgie als besonders vorteilhaft erwiesen. Die Präzision der Robotertechnik hilft, gesundes Gewebe zu schonen und die Heilung zu beschleunigen. Operateurinnen und Operateure können äusserst präzise arbeiten, was das Risiko von Komplikationen verringert und den postoperativen Schmerz reduziert.
Zu den häufigsten Einsatzmöglichkeiten gehören:
- Kolorektale Chirurgie: Roboterchirurgie ist besonders hilfreich bei der Behandlung von Darmkrebs oder entzündlichen Darmerkrankungen.
- Speiseröhrenchirurgie: Roboterchirurgie wird bei Eingriffen an der Speiseröhre, wie zum Beispiel bei der Behandlung von Speiseröhrenkrebs oder bei gutartigen Erkrankungen wie Zwerchfellbrüche, Refluxkrankheit und Achalasie (einer Störung der Speiseröhrenmuskulatur), eingesetzt.
- Magenchirurgie: Roboterchirurgie kommt bei der Behandlung von verschiedensten gut- und bösartigen Erkrankungen des Magens zum Einsatz.
- Hernienchirurgie: Bei der Versorgung von Hernien (z.B. Leisten-, Nabel-, oder Narben- brüche) wird Roboterchirurgie erfolgreich eingesetzt. Patient/-innen profitieren dadurch von weniger Schmerzen und kürzerem Spitalaufenthalt.
- Bauchspeicheldrüsenchirurgie: ausgewählte, gut – oder bösartige Befunde an der schwierig zugänglichen Bauchspeicheldrüse können heutzutage ebenfalls in roboterassistierter Technik operiert werden.
- Leberchirurgie: Die Roboterchirurgie hat auch in diesem Bereich, bei der Entfernung von Lebertumoren, ihren Stellenwert.
- Nebennierenchirurgie: Bei hormonproduzierenden Tumoren der Nebenniere oder auch Ableger von bösartigen Tumoren, können sogenannte «Adrenalektomien» (Nebennierenentfernungen) schonend und schmerzarm mithilfe des Roboters durchgeführt werden.
Fazit
Die Roboterchirurgie hat sich als wertvolle Ergänzung in der Viszeralchirurgie etabliert und ermöglicht präzisere, weniger belastende Eingriffe. Sie verbessert die Patientenversorgung durch geringere Schmerzen, schnellere Heilung und reduzierte Komplikationen.