Mikrochirurgie des Mittelohres und der Gehörknöchelchen

Chronische Mittelohrentzündung/Trommelfellperforation

Eine chronische Mittelohrentzündung zeichnet sich durch ein bleibendes Loch im Trommelfell (Trommelfellperforation) aus und äussert sich mit wiederholtem Ohrfluss, Infektionen und zunehmender Hörverminderung. Wächst dabei Haut vom äusseren Gehörgang ins Mittelohr, spricht man von einem Cholesteatom.

Unter dem Ohrmikroskop ist es in mikrochirurgischer Technik minimalinvasiv möglich, die Entzündung aus dem Mittelohr zu entfernen, das Trommelfell zu verschliessen und, falls nötig, die Gehörknöchelchenkette neu aufzubauen. Ziel der Operation ist ein trockenes Ohr mit wieder möglichst normaler Hörfunktion.

Rekonstruktion der Gehörknöchelchenkette

Die drei Gehörknöchelchen Hammer, Amboss und Steigbügel können durch Mittelohrentzündungen oder bei einem Unfall unterbrochen oder zerstört werden. Dabei kommt es zu einer Schallleitungsschwerhörigkeit. Bei der Ossikuloplastik (Wiederaufbau der Gehörknöchelchen) wird je nach Befund das betroffene Gehörknöchelchen entweder wieder verwendet oder durch ein Mittelohrimplantat ersetzt.

Als Mittelohrimplantate werden in erster Linie Gehörknöchelchen aus Titan verwendet, die geformt und zehntelsmillimetergenau angepasst werden können. In der Regel kann die Mittelohrschwerhörigkeit wieder behoben werden.

Steigbügeloperation bei Otosklerose

Die Otosklerose ist eine Erkrankung des Mittel- und Innenohres, welche durch einen Knochenumbau die Gehörknöchelchen fixiert und teilweise auch die Hörschnecke beschädigen kann. Am häufigsten ist der Steigbügel betroffen, so dass der Schall nicht mehr ans Innenohr geleitet werden kann.

Bei der Stapedotomie (Operation am fixierten Steigbügel) wird ein künstlicher Steigbügel aus Titan eingesetzt. Diese Operation erfordert höchste Präzision, muss doch zuerst mit dem Laser und dann von Hand ein 0.5 Millimenter messendes Loch in die Steigbügelfussplatte gebohrt werden, um den Titan-Stapesprothese einsetzen zu können.