Klinik für Neurochirurgie
Neurozentrum, LUKS Luzern
Abklärung
Symptome
Ein Hirntumor kann vielfältige Symptome verursachen. Je nach erkrankter Hirnregion können epileptische Anfälle, Sprach- oder Gedächtnisstörungen, Lähmungserscheinungen oder Kopfschmerzen auftreten. Häufig sind epileptische Anfälle das erste Krankheitszeichen. In einem solchen Fall wird das Gehirn mit bildgebenden Verfahren untersucht. Für die exakte Diagnosestellung ist eine Gewebeentnahme durch Operation nötig.
Bildgebende diagnostische Verfahren
Magnetresonanztomographie (MRI) und Computertomographie (CT) stellen die Lage und Ausdehnung eines Tumors dar. Mit dem so genannten funktionellen MRI können wir die Hirnfunktion in der Umgebung eines Tumors analysieren, was zu einer möglichst schonenden Operation beiträgt. Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) kann durch Charakterisierung des Tumorstoffwechsels wertvolle Zusatzinformationen zur Operationsplanung und Tumorbehandlung liefern.
Gewebeanalyse
Die Gewebeanalyse erlaubt die Zuordnung zu einer Tumorart, einem Tumorgrad und dem zu erwartenden weiteren Tumorverhalten. Die Art der Tumorzellen entscheidet darüber, ob und wann nach der Operation weitere tumor-gerichtete Massnahmen wie Strahlentherapie oder Chemotherapie eingesetzt werden. Gewisse Tumoren lassen sich bereits durch die Operation heilen. Ergänzende molekulargenetische Abklärungen erlauben es, eine individualisierte Tumortherapie zu planen.
Tumorboard
In der modernen medizinischen Welt ist die Behandlung von Tumoren im Gehirn und Rückenmark keine Behandlung durch ein einziges Fachgebiet oder durch eine einzige Person sondern eine interdisziplinäre Behandlung, die sich auf den jeweiligen besten und neuesten Stand des Wissens stützt.
Nach Erhalt der Gewebeanalysen wird der Patient mit seiner Krankheitsgeschichte und den Ergebnissen der Analysen am neuroonkologischen Tumorboard vorgestellt. Alle Fachspezialisten diskutieren das individuelle Behandlungskonzept, welches noch vor Austritt aus dem Spital festgelegt und dem Patienten und seinem Hausarzt mitgeteilt wird. Das neuroonkologische Tumorboard umfasst die Disziplinen Neurologie, Neurochirurgie, Radio-Onkologie, medizinische Onkologie, Neuroradiologie, Neuropathologie, und pädiatrische Onkologie.