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Lungenvolumenreduktion

Während einer schweren Lungenerkrankung, der sogenannten chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), kommt es oft zu einer bleibenden Aufblähung der Lungen mit Luft. Dieses so genannte Lungenemphysem entsteht vor allem durch langjähriges Zigarettenrauchen und führt dazu, dass die körperliche Belastbarkeit der Betroffenen zunehmend sinkt. In fortgeschrittenem Stadium der Erkrankung kommt es gar bei geringster Anstrengung zu Atemnot. Die wichtigste und wirkungsvollste Therapie dagegen ist ein dauerhafter konsequenter Nikotinverzicht. Dadurch kann häufig die Lungenfunktion bis zu 30% verbessert werden. Wir am Luzerner Kantonsspital können Betroffene unterstützen und diese Krankheit mit einem modernen medizinischen Verfahren behandeln.

Für wen ist die Behandlung geeignet?

Diese Methode empfiehlt sich nur für schwere Formen des Lungenemphysems (sogenannt COPD GOLD 3 und 4) mit einer ausgeprägten Lungenüberblähung. Durchgeführt wird die Behandlung nur bei Betroffenen, die mit dem Rauchen endgültig aufgehört haben. Folgende Untersuchungen werden von Expertinnen und Experten am LUKS Wolhusen angeboten, um festzustellen, wer für eine Lungenvolumenreduktion mit Endobronchial- Ventilen geeignet ist.

Lungenfunktionstest
Basisuntersuchung, mit welcher der Schweregrad der COPD und der Lungenüberblähung untersucht wird.

Belastungstest
Mit 6-Minuten-Gehtest und Spiroergometrie wird die allgemeine Leistungsfähigkeit geprüft.

Lungenszintigrafie
Die Lungendurchblutung (Perfusionsszintigraphie) kann untersucht werden.

CT-Scan der Lunge
Aufschluss darauf, wie das Emphysem verteilt ist.

Software-unterstützte Auswertung des CTs (QCT)
Quantitative Auswertung erleichtert die Zielbestimmung und gibt erste Hinweise über kollaterale Ventilation.

Wie wird die Behandlung durchgeführt?

Vor der Ventiltherapie erhält jede Patientin und jeder Patient eine leichte Narkose. Danach werden mit einer über den Mund oder die Nase eingeführten Kamera, einem sogenannten Bronchoskop, die Atemwege untersucht. Dabei lässt sich beispielsweise erkennen, ob zwischen den Lungenlappen zusätzlicher Atemaustausch stattfindet. Wenn nur wenige oder keine zusätzlichen Atemaustauschverbindungen zu erkennen sind, werden in den geeigneten Lungenlappen Ventile (normalerweise 3–5) eingesetzt. Der Eingriff dauert etwa 60 Minuten. Nach der Behandlung verbleiben die Patientinnen und Patienten noch einige Tage zur Beobachtung im Spital.

Komplikationen und Risiken

Lungenkollaps
Durch die Behandlung kann in manchen Fällen Luft in den Rippenfellraum entweichen. Es kann dann erforderlich sein, die Luft über einen Schlauch (Thoraxdrainage) abzusaugen. In sehr seltenen Fällen gelingt es nur in einer Operation, die Lungenoberfläche wieder abzudichten. Meistens werden in diesem Fall die Ventile entfernt, können dann aber nach ein paar Wochen wieder eingesetzt werden.

Weitere Komplikationen
Sehr seltene Komplikationen sind Infektionen, leichte Blutungen oder auch die Verschiebung eines Ventils.

Häufig gestellte Fragen

Wie lange bleiben die Ventile in der Lunge?
Nach derzeitigem medizinischem Wissensstand können Ventile dauerhaft in der Lunge bleiben.

Können die Ventile entfernt werden?
Ja, die Ventile sind so konstruiert, dass sie bei medizinischen Problemen oder Komplikationen während einer Bronchienspiegelung wieder entfernt werden können.

Was passiert mit dem Lungengewebe hinter den Ventilen?
Das Lungengewebe schrumpft hinter den Ventilen und nimmt nicht mehr an der Atmung teil. Es wird jedoch weiterhin durchblutet und mit Nährstoffen versorgt.

Was passiert nach der Behandlung?
Nach der Behandlung müssen Betroffene noch einige Tage im Spital beobachtet werden, da Verletzungen der Lunge ausgeschlossen werden müssen. Dies geschieht mittels Röntgenuntersuchungen. Zudem wird ein Antibiotikum verabreicht, um das Risiko einer Entzündung zu verringern.

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