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Überblick

Bluthochdruck (Hypertonie) führt als einer der wichtigsten Risikofaktoren zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Risse der Hauptschlagader, Gefässverkalkungen und zu Nierenschädigungen. Deshalb sollte er behandelt werden.

Häufige Fragen

Ursachen

Mit zunehmendem Alter nimmt die Elastizität der Gefässe ab. Dadurch kann der Blutdruck steigen. Übergewicht, Stress, Rauchen, übermässiger Alkoholkonsum und eine salzreiche Ernährung können zusätzlich zur Entstehung von Bluthochdruck beitragen. Zudem können auch andere Erkrankungen, etwa Nierenkrankheiten, Hormonerkrankungen, Schlafkrankheiten oder die Einnahme bestimmter Medikamente Bluthochdruck verursachen.

Symptome

  • Zielwerte:
    • Normaler Blutdruck in der Praxis <140/90 mmHg
    • Selbstmessung <135/85 mmHg
    • 24 h Blutdruck im Durchschnitt <130/80 mmHg
  • Bei zu hohem Blutdruck:
    • Kopfschmerzen
    • Unwohlsein
    • Atemnot
    • Herzschmerzen
    • Sehstörungen
  • Bei zu tiefem Blutdruck:
    • Schwindel
    • Schwäche

Diagnose

Im Zentrum der Diagnose steht die Blutdruckmessung. Dabei presst die aufgepumpte Blutdruckmanschette des Blutdruckmessgerätes die Oberarmarterie zusammen. Wenn der Druck in der Manschette nachlässt, öffnet sich die Arterie wieder und der beginnende Blutfluss erzeugt ein Strömungsgeräusch. Dieses Geräusch kann mit dem Stethoskop von aussen deutlich abgehört werden. Dieser Zeitpunkt des beginnenden Blutflusses wird oberer (systolischer) Blutdruck genannt. Nach weiterem Ablassen des Druckes in der Manschette öffnet sich die Arterie vollständig und das Strömungsgeräusch verschwindet. Dieser Zeitpunkt wird unterer (diastolischer) Blutdruck genannt. Ein Blutdruck von beispielsweise 130/80 bedeutet, dass der obere Wert 130mmHg und der untere Wert 80mmHg beträgt.

Die Blutdruckmessung in der Praxis oder im Spital ist die gängigste Methode der Blutdruckmessung. Im Unterbewusstsein ist der Patient oft nervös, sodass Stresshormone einen falsch hohen Blutdruckwert entstehen lassen (Weisskittelhypertonie). Entsprechend sind mehrere Mess-Wiederholungen bei mehreren Sitzungen notwendig. Als Alternative können Betroffene ihren Blutdruck Zuhause gemäss Anweisung selbst messen.

Ist der gemessene Wert regelmässig zu hoch, wird eine 24-Stunden-Blutdruckmessung durchgeführt. Ein spezielles tragbares Blutdruckmessgerät mit Oberarmmanschette misst während eines Tages alle 30 Minuten und nachts jede Stunde die Blutdruckwerte. Damit wird der Blutdruck im gewohnten Alltag gemessen und später durch den Arzt oder die Ärztin ausgewertet.

Verlauf

Ein leicht erhöhter oder über längere Zeit steigender Blutdruck wird von den Betroffenen in der Regel nicht bemerkt. Nur wenn dieser hohe Spitzenwerte erreicht oder schnell ansteigt, beispielsweise bei körperlicher Anstrengung können Beschwerden wie Kopfschmerzen auftreten. Ein dauerhaft zu hoher Blutdruck führt zu einer Mehrbelastung der Organe und wird oft erst bemerkt, wenn diese bereits Schaden genommen haben. Betroffen sind vor allem das Herz (Herzinfarkt), das Hirn (Schlaganfall), die Niere (Nierenschädigung) und die Blutgefässe (Verkalkung und Blutgerinnsel). Der Bluthochdruck ist der häufigste Risikofaktor für einen Schlaganfall.

Behandlung

Anpassung des Lebensstils

Viele Risikofaktoren für Bluthochdruck können relativ einfach vermieden oder kontrolliert werden. Allgemein gilt, dass ein gesunder Lebensstil dazu beiträgt, den Blutdruck im normalen Bereich zu halten. Das Luzerner Kantonsspital bietet breite Unterstützung, damit Sie vorhandene Risikofaktoren für Bluthochdruck reduzieren können.

Es wird empfohlen, mit dem Rauchen aufzuhören, da Rauchen die Blutgefässe versteift und schädigt und somit die Gefahr für Bluthochdruck steigt. Auch Regelmässige körperliche Aktivität und (Ausdauer-) Sport senken den Blutdruck und fördern die Herzfunktion. Dadurch kann zudem Übergewicht abgebaut werden, welches ebenfalls Bluthochdruck begünstigt. Angiofit und Kardiofit sind die Programme zur Erhöhung Ihrer Gesamtfitness, für einen ausgeglichenen Lebenswandel, und zur Senkung von Risikofaktoren und für die Verbesserung von Herz-Kreislauf-Problemen.

Eine wichtige Rolle spielt auch eine ausgewogene Ernährung mit vielen Früchten, Gemüsen, Vollkornprodukten, wenig tierischen Fetten und wenig Salz.

Medikamente

Die verschiedenen Medikamente zur Behandlung des Bluthochdrucks (Antihypertonika) lassen sich in folgende Gruppen einteilen:

  • ACE-Hemmer (Angiotensin-Conversions-Enzym-Hemmer)
  • Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten 
  • Kalzium-Antagonisten
  • Diuretika (harntreibende Medikamente) 
  • Betablocker 

Kann ein Bluthochdruck durch ein blutdrucksenkendes Medikament nicht ausreichend gesenkt werden, können auch Kombinationen von mehreren blutdrucksenkenden Medikamenten erfolgen. Wenn drei verschiedene blutdrucksenkende Medikamente, wovon eines ein harntreibendes Medikament sein muss, keine genügende Blutdrucksenkung ermöglichen, sprechen wir von einem resistenten Bluthochdruck. In diesem Fall wird empfohlen andere Erkrankungen als Ursache der arteriellen Hypertonie auszuschliessen.

Vorsorge

  • Nicht rauchen
  • Ausreichend bewegen, insbesondere Ausdauersport
  • Normales Körpergewicht halten
  • Ausgewogene, salzarme Ernährung
  • Wenig Alkohol trinken
  • Stress reduzieren

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