Hirnaneurysma
Diese Seite beinhaltet auch: Erweiterung einer Hirnarterie, zerebrales Aneurysma
Überblick
Ein Hirnaneurysma ist eine ballonartige Erweiterung eines Blutgefässes im Gehirn. Durch die Dehnung der Gefässwand wird diese geschwächt, kann reissen und zu einer Hirnblutung führen.
Häufige Fragen
Ursachen
Eine Schwäche in der Gefässwand kann angeboren sein oder aufgrund von Arterienverkalkung entstehen. Dabei sammeln sich Ablagerungen an den Gefässwänden und beschädigen sie. Auch Infektionen und Entzündungen können die Gefässwände angreifen und schwächen. Verschiedene weitere Faktoren begünstigen die Entstehung eines Hirnaneurysmas. Dazu gehören Bluthochdruck, Rauchen, erhöhter Alkoholkonsum und bekannte Aneurysmen in der Familie. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, dass sich im Gehirn ein Aneurysma bildet.
Symptome
- Kopfschmerzen
- Erweiterte Pupillen
- Einseitige Schwäche oder Lähmung
Diagnose
Meist verursachen Aneurysmen nur Symptome, wenn sie sehr gross sind oder auf ein bestimmtes Hirnareal drücken. Da die meisten Betroffenen jedoch keine Beschwerden haben, werden Hirnaneurysmen häufig zufällig bei einer Magnetresonanztomografie (MRT) oder einer Computertomografie (CT) entdeckt.
Verlauf
Viele Betroffene mit kleinen und stabilen Aneurysmen bemerken ihr Leben lang nichts davon. Oft ist in diesem Fall keine Operation nötig. Die Entwicklung sollte aber regelmässig mit einer MRT-Untersuchung kontrolliert werden. Aneurysmen die grösser werden oder reissen könnten, müssen behandelt werden. Wie gross das Risiko ist, dass ein Aneurysma reisst, hängt von vielen Faktoren ab. Dazu gehören unter anderem Grösse, Lage, Form und Wachstum des Aneurysmas. Den Verlauf vorherzusagen ist sehr schwierig, da es kein allgemein gültiges Muster gibt, wie schnell Aneurysmen wachsen und wie sie ihre Form verändern.
Reisst ein Aneurysma einer Hirnarterie, strömt schlagartig Blut in den Raum zwischen Gehirn und Schädelbasis. Dadurch kann der Hirndruck ansteigen und es kommt oft zu einer Einschränkung der Gehirnfunktionen. Ein grosses gerissenes Aneurysma ist somit ein absoluter Notfall. Betroffene müssen unter Umständen künstlich beatmet und sofort operiert werden.
Behandlung
Operation oder Intervention
Die Entscheidung, ob operiert werden soll oder ob das Aneurysma mit einem Katheterverfahren ausgeschaltet werden soll, treffen wir individuell und gemeinsam mit den Betroffenen. Es gilt vorsichtig abzuwägen, ob das Risiko, dass das Aneurysma reisst, grösser ist als das Interventions- oder Operationsrisiko.
Bei einer Operation wird in den meisten Fällen der Schädel mit einem kleinen Schnitt geöffnet und die Ausbuchtung mit einer Klammer abgetrennt, sodass das Blut wieder normal durch die Arterie fliessen kann (Clipping). Im Anschluss an eine Operation werden die Patientinnen und Patienten während einiger Tage im Zentrum für Intensivmedizin umfassend überwacht.
Bei einer Intervention wird ein Gehirnaneurysma behandelt, indem ein kleiner Katheter über die Leiste oder die Schlagader am Handgelenk bis zum Gehirn vorgeschoben wird. Damit können kleine Titan-Spiralen (Coils) und/oder Stents an die betroffene Stelle eingebracht werden, um zu verhindern, dass ein Aneurysma reisst oder um es zu verschliessen (Coiling, Stenting).
Bei schweren Hirnblutungen gelangt viel Blut aus einem gerissenen Gefäss ins Hirngewebe und kann den Druck im Gehirn ansteigen lassen. Um den Druck zu senken, muss in diesen Fällen eine Dekompressive Kraniotomie durchgeführt werden. Dabei wird der Schädelknochen über der betroffenen Stelle entfernt, um der Schwellung genügend Platz zu verschaffen. Nach dem Abschwellen wird der Knochen einige Wochen später in einer zweiten Operation wieder eingesetzt.
Vorsorge
- Nicht rauchen
- Bluthochdruck behandeln lassen