Lipödem
Überblick
Ein Lipödem ist durch eine Fettverteilungsstörung gekennzeichnet, wobei es zu deutlichen Disproportionen zwischen Stamm und Extremitäten kommt. Diese entsteht aufgrund einer umschriebenen, symmetrisch lokalisierten, beidseitigen Unterhautfettgewebsvermehrung der Arme und/oder Beine. Bei dem Lipödem handelt es sich um eine chronische, fortschreitende Erkrankung.
Häufige Fragen
Ursachen
Warum bei Lipödemen das Fettgewebe unregelmässig im Körper eingelagert wird, ist noch nicht im Detail geklärt. Eine genetische Veranlagung und hormonelle Umstellungen spielen aber eine wichtige Rolle. Lipödeme treten nahezu ausschliesslich bei Frauen auf und beginnen sich meist während der Pubertät zu entwickeln. Sehr häufig ist zudem eine Kombination von Lipödemen mit anderen Erkrankungen wie Lymphödemen und Übergewicht.
Symptome
- Bilaterale Symmetrische Fetteinlagerungen an Beinen und/oder den Armen
- Aussparen der Füsse und Hände
- Schweregefühl der Arme oder Beine
- Druckempfindliche Fetteinlagerungen
- Neigung zu blauen Flecken
- Verschlechterung der Symptome im Tagesverlauf
- Knotige Haut
Diagnose
Wichtig ist das frühzeitige Erkennen eines Lipödems, um durch eine entsprechende Therapie die gesundheitlichen Spätfolgen möglichst aufzuhalten. Im Gespräch und bei einer körperlichen Untersuchung kann der Arzt oder die Ärztin feststellen, ob ein Lipödem vorliegt. Im Zentrum steht der Ausschluss anderer Ursachen für die Schwellung und die Beschwerden. Beispielsweise sind bei einem Lipödem die Füsse in der Regel nicht betroffen, während dies bei einem Lymphödem häufig der Fall ist.
Verlauf
Typischerweise sammelt sich Fettgewebe an Beinen und Armen. Hände und Füsse bleiben dabei meist unversehrt. Das zusätzliche Gewebe drückt auf andere Strukturen, wie etwa die Lymphbahnen. Langfristig kann dies zu einer Stauung von Lymphflüssigkeit führen und es entsteht ein Lymphödem. Die gestaute Flüssigkeit lässt dann die Gliedmassen zusätzlich anschwellen. Die Schwellungen und unnatürlich wirkenden Körperproportionen können eine grosse Einschränkung im Alltag und eine starke psychische Belastung für die Betroffenen darstellen. Erschwerte Bewegung und sozialer Rückzug verstärken die Beschwerden jedoch zusätzlich, da viel Bewegung für Betroffene äusserst wichtig ist.
Behandlung
Lipödeme sind nicht heilbar. Das Ziel der Behandlung ist es deshalb, das Wachstum des Lipödems unter Kontrolle zu halten, die Funktionsfähigkeit der betroffenen Arme oder Beine zu verbessern und Komplikationen zu verhindern. Da Lipödeme oft im Zusammenhang mit Übergewicht auftreten, ist die Reduktion und Kontrolle des Körpergewichts äusserst wichtig. Dazu ist in der Regel eine langfristige Änderung des Lebensstils notwendig.
Kompressionstherapie und Lymphdrainage
In der Physiotherapie zeigen Fachpersonen den Betroffenen Massagetechniken und Übungen, welche den Druck im Gewebe und die Schmerzen lindern. Wenn die Schwellungen dann weniger berührungsempfindlich sind, können Kompressionsstrümpfe getragen werden. Diese üben sanften Druck auf das betroffene Bein aus. Die gleichmässige Druckverteilung hilft die Schwellung zu stabilisieren und verhindert, dass Gefässe abgedrückt werden.
Operation
Wenn sich die Beschwerden trotz konservativer Massnahmen nicht kontrollieren lassen, besteht die Option einer Fettabsaugung. Es ist heute möglich grössere Fettvolumina zu entfernen, ohne dass dafür ein grosser Hautschnitt gemacht werden muss. Auch nach einer Operation ist die Kontrolle des Körpergewichts und allenfalls auch das Tragen von Stützstrümpfen notwendig, da die zugrundeliegende Fettverteilungsstörung mit einer Fettabsaugung nicht beseitigt wird. Vor Durchführung einer operativen Massnahme sollte allerdings eine vollständige konservative Therapie von mindestens 6 Monaten Dauer erfolgen.
Vorsorge
- Gesundes Körpergewicht halten
- Viel Bewegung