Periphere Arterielle Verschlusskrankheit
Diese Seite beinhaltet auch: PAVK, Schaufensterkrankheit, Raucherbein, Claudicatio intermittens
Überblick
Die Periphere Arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) ist eine ernst zu nehmende Erkrankung der Arm- und Beingefässe (Arterien). In über 90 Prozent der Fälle tritt sie in den Beinen auf. In der Schweiz ist etwa jede fünfte Person über 65 Jahren betroffen – oftmals unwissentlich.
Häufige Fragen
Ursachen
Eine Verengung von Gefässen (Arterien) kann entsteht, wenn es durch Stoffwechselstörungen wie z.B. hohe Blutfette (Cholesterin) zu einer Schädigung der Gefässwand kommt. Über Jahre hinweg können so Ablagerungen (Arteriosklerose) entstehen.
Die Entstehung einer PAVK wird durch verschiedene chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und hohem Cholesterinspiegel verursacht. Auch Rauchen steigert das Risiko deutlich (zwei- bis dreifach) eine PAVK zu entwickeln. Darüber hinaus steigt die Zahl der PAVK-Erkrankungen mit dem Alter.
Symptome
- Schmerzen unter Belastung in Wade, Oberschenkel oder Gesäss, die in Ruhe meist schnell verschwinden (Schaufensterkrankheit)
Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium:
- Schmerzen auch ohne Belastung
- Offene, schlecht heilende Wunden
Diagnose
- Die PAVK wird im Vergleich zu anderen Herz-Gefässerkrankungen zu selten diagnostiziert und bleibt daher häufig unentdeckt.
- Bereits eine genaue Befragung und eine körperliche Untersuchung können erste Anhaltspunkte für das Vorliegen einer PAVK liefern.
- Die Diagnosesicherung erfolgt durch einfache Tests sowie eine Ultraschalluntersuchung (Duplexsonographie) der Gefässe.
Verlauf
Der Verlauf der PAVK ist schleichend.
Erst mit der Zeit kommt es durch Verengungen der Arterien zu Durchblutungsstörungen der Beine (sehr viel seltener der Arme). Vor allem unter Belastung kann die Muskulatur dann nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Dies kann zu Schmerzen in der Wade und oder dem Oberschenkel und/oder dem Gesäss führen, die in Ruhe meist schnell verschwinden (Schaufensterkrankheit).
Im fortgeschrittenen Stadium treten die Schmerzen jedoch selbst ohne Belastung auf. Schliesslich entstehen offene, schlecht heilende Wunden, die sogar eine Amputation zur Folge haben können. Patientinnen und Patienten mit PAVK haben auch ein höheres Herzinfarkt- und Hirnschlag-Risiko.
Behandlung
Änderung des Lebensstils
Dazu gehören gesunde Ernährung, regelmässige Bewegung und ggf. ein Rauchstopp. Zur Unterstützung bieten wir hier verschiedene Kurse (wie z.B. strukturiertes Gehtraining oder Rauchentwöhnung) an.
Medikamente
Vorerkrankungen, wie etwa Bluthochdruck, Diabetes, hohe Blutfettspiegel, welche zu einer PAVK führen können, müssen mit entsprechenden Medikamenten gut kontrolliert werden. Zudem müssen blutverdünnende Medikamente (z.B. Aspirin) verschrieben werden, um der Entstehung von Blutgerinnseln zu vermeiden.
Invasive Behandlung (minimal-invasiv Katheter-gestützt und offen-chirurgisch)
Ein Fortschreiten der PAVK kann eine invasive Behandlung der Arterie erforderlich machen. Die Wahl des Behandlungsverfahrens wird für jeden Patienten individuell festgelegt. Heute stehen hier meist die minimal-invasiven (Katheter-gestützten) Verfahren im Vordergrund, die wir auf höchstem Qualitätsniveau in unseren Katheterlaboren anbieten können.
Vorsorge
- Nicht rauchen
- Ausgewogene Ernährung
- Körperliche Aktivität
- Strenge Kontrolle und ggf. Therapieoptimierung bei Bluthochdruck, Diabetes und hohen Cholesterin-Werten