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Überblick

Bei einer tiefen Venenthrombose ist eine tief liegende Arm-oder Beinvene, welche das sauerstoffarme Blut zum Herzen zurück transportiert, durch ein Blutgerinnsel verengt oder verstopft.

Häufige Fragen

Ursachen

Eine tiefe Venenthrombose wird durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) verursacht. Blutgerinnsel sind kleine Klumpen bestehend aus unterschiedlichen Blutzellen, die zu einem Verschluss der tiefen Vene führen können. In der überwiegenden Anzahl der Fälle sind die tiefen Beinvenen und deutlich weniger häufig die tiefen Armvenen betroffen.  

Das Risiko einer tiefen Venenthrombose nimmt mit dem Alter zu. Die Gefahr, dass Blutgerinnsel entstehen, ist besonders hoch, wenn das Blut langsam fliesst. Dies ist der Fall, wenn Menschen sich wenig(er) bewegen oder lange in der gleichen Position sitzen (zum Beispiel lange Auto-, Zug-, oder Flugreisen) oder liegen (zum Beispiel lange Bettlägerigkeit durch Erkrankungen, nach Operationen etc.).  

Ein weiteres Risiko für die Entstehung von Blutgerinnseln stellen Verletzungen der Gefässwände dar. Diverse Gefässerkrankungen, schädliche Stoffe (zum Beispiel Drogen), aber auch Verletzungen durch Spritzen oder Operationen können zur Entstehung einer tiefen Venenthrombose führen.  

Auch eine erhöhte Gerinnungsneigung des Blutes fördert die Bildung von Blutgerinnseln. Eine erhöhte Gerinnungsneigung ist häufig angeboren, kann aber auch durch Umwelteinflüsse (zum Beispiel Medikamente wie die Antibabypille, Rauchen, Schwangerschaft oder Flüssigkeitsmangel) ausgelöst werden. 

Symptome

  • Einseitige Bein- oder Armschwellung.   
  • Spontan- oder Druck-oder Bewegungsschmerz des betroffenen Beins/Arms 
  • Farbveränderungen der Haut des betroffenen Beins/Arms 

Diagnose

Bei entsprechenden Symptomen wird meist bereits vom Hausarzt eine Blutuntersuchung (Bestimmung der D-Dimere) durchgeführt. Zusätzlich erfolgt als Standarduntersuchung meist ein Gefässultraschall (Duplexsonografie) bei einem Gefässspezialisten (Angiologin/Angiologe). Entsprechend den Ergebnissen des Gefässultraschalls werden möglicherweise ergänzende bildgebende Untersuchungen (zum Beispiel Computertomographie, CT / Magnetresonanztomographie, MRT) oder Bluttests notwendig. 

Verlauf

Eine tiefe Venenthrombose verursacht nicht immer Beschwerden. Unbehandelt kann sie zu schwerwiegenden Komplikationen (zum Beispiel einer Lungenembolie) führen. Zusätzlich kann durch die tiefe Venenthrombose eine Schädigung der Venenwand in dem Ausmass verursacht werden, das die tiefen Venen in ihrer Funktion (Rücktransport von Blut zum Herzen) nachhaltig eingeschränkt bleiben (postthrombotisches Syndrom). Ist der Blutfluss zum Herzen aufgrund einer eingeschränkten Funktion der tiefen Beinvenen erschwert, kann es zu Wassereinlagerungen und im Verlauf zu Ausbildung von Geschwüren an den Beinen kommen.  

Wenn sich ein Blutgerinnsel von der Venenwand löst, kann es durch die Blutströmung in die Lunge gelangen (Lungenembolie) und hier durch eine Einschränkung der Lungenfunktion zu einer lebensbedrohlichen Situation führen.   

 

Behandlung

Medikamente 

Zur Behandlung einer tiefen Venenthrombose werden, wenn immer möglich, blutverdünnende Medikamente eingesetzt. Massgeblich für die Dauer der Behandlung ist der auslösende Faktor (zum Beispiel lange Flugreise) und das Ausmass der Thrombose. Blutverdünner hemmen die Blutgerinnung. Damit verhindern diese Medikamente die Bildung von weiteren Blutgerinnseln und schützen vor Komplikationen (Lungenembolie). Sehr häufig kann auch eine Auflösung der tiefen Venenthrombose beobachtet werden.  Die Behandlung der Venenthrombose erfolgt in der überwiegenden Anzahl der Fälle ambulant. 

Interventionelle Therapie 

Bei sehr ausgeprägten tiefen Venenthrombosen einhergehend mit starken Schmerzen und/oder einer ausgeprägten Schwellung (zum Beispiel des Beins bei einer Thrombose der Beckenvene) kommen minimal-invasive Katheterverfahren (Absaugung, Gefässstütze / «Stent») zur Anwendung. Diese Eingriffe können in weit über 90% der Fälle erfolgreich und ohne Komplikationen durchgeführt werden.  

Vorsorge

  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr bei langen Reisen (>3-5 Stunden) 
  • Regelmässiges Bewegen der Füsse und Anspannen der Wadenmuskulatur bei langem Sitzen (z.B. im Flugzeug) 
  • Regelmässig Pausen mit Bewegung bei langen Autofahrten 
  • Nach längerer Bettlägerigkeit so bald wie möglich wieder aktiv werden 
  • Normales Körpergewicht 
  • Kompressionsstrümpfe oder Einsatz von blutverdünnenden Fertigspritzen bei langem Sitzen oder Liegen für Personen, welche Risikofaktoren aufweisen oder bereits eine tiefe Venenthrombose hatten. 

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