Eine mütterliche «Influencerin»
Jeder kennt sie: Ob aus ihrer Debütrolle in «Gigi» oder ihrer vielleicht bekanntesten Filmrolle im kleinen Schwarzen in «Frühstück bei Tiffany’s»: Als Schauspiel- und Stil-Ikone hinterliess Audrey Hepburn einen bleibenden Eindruck. Hepburn glänzte jedoch nicht nur im Film oder in der Modebranche – sie war für ihr grosses humanitäres Engagement bekannt. Unter anderem soll sie sich in Luzern für das Schicksal alleinstehender Mütter eingesetzt haben, und zwar handfest, mit ihrem eigenen Geld.
Hepburn lebte von 1954 bis 1963 mit Ehemann Mel Ferrer auf dem Bürgenstock. Wann immer es die Dreharbeiten zuliessen, zog sich das viel beschäftigte Ehepaar dorthin zurück. Am 17. Juli 1960 schliesslich brachte die Hollywood-Ikone ihr erstes Kind, den Sohn Sean, im Luzerner Kantonsspital zur Welt. Das Bild, das nur zwei Tage später die Titelseiten der Illustrierten schmückte, ging um die Welt: Darauf zu sehen ist Hepburn im Spitalbett der Luzerner Frauenklink zusammen mit ihrem Ehemann Mel Ferrer und Sohn Sean.
Hepburn war von der Leistung des Spitals offenbar überzeugt: So stellte sie dem Spital nach der Geburt gemäss Presseberichten eine erkleckliche Summe zur Verfügung. Rund 10 000 Franken sollten in eine Stiftung eingebracht werden. Das Geld sollte ledigen Müttern zugutekommen, welche ihre Kinder im Kantonsspital zur Welt brachten.
Zwar ist heute kein Nachweis für die Stiftung und ihr Wirken mehr zu finden. Ein Hinweis für ihre Existenz findet sich neben einigen wenigen Zeitungsartikeln aber in den Jahresschriften des Spitals. Darin heisst es, dass «eine berühmte Persönlichkeit […] den von ihr gestifteten Fonds für den Aufenthalt lediger Mütter im Kantonsspital um weitere 2000 Dollar» erhöhte.
Die Geschichte vom Luzerner Kantonsspital
Dieser Beitrag ist ein Teil der Serie "Die Geschichte des Luzerner Kantonsspitals - In 750 Jahren vom den Benediktinerkloster bis zur künstlichen Intelligenz."