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LUKS führt neue minimalinvasive Methode bei Frozen Shoulder ein

Eine Frozen Shoulder kann Betroffene über Monate oder sogar Jahre hinweg mit starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen belasten. Bisherige Behandlungsmöglichkeiten brachten oft nur begrenzten Erfolg. Dank interdisziplinärer Zusammenarbeit bietet das Luzerner Kantonsspital (LUKS) neu eine effektive ambulante minimalinvasive Behandlungsmethode an.
22. Oktober 2024
Lesezeit: 2 Minuten
Dr. med. Roland Camenzind und Prof. Dr. med. De-Hua Chang

Plötzlich auftretende Schulterschmerzen und eingeschränkte Beweglichkeit sind Anzeichen für eine «Frozen Shoulder» (Schultersteife). Dabei handelt es sich um eine entzündete Gelenkkapsel. Frauen im Alter von 40 bis 60 Jahren sind besonders häufig betroffen.

Ein langer Weg zur Schmerzlinderung

Die Behandlungsmöglichkeiten waren bisher begrenzt. «Wir setzten auf Schonung, entzündungshemmende Medikamente, hoch dosiertes Vitamin C und bei starken Schmerzen auch auf eine Kortison-Spritze direkt in das Schultergelenk», erklärt Dr. med. Roland Camenzind, Leiter Schulter- und Ellenbogenchirurgie am LUKS Luzern und Sursee. Doch trotz dieser Massnahmen kann es durchschnittlich bis zu eineinhalb Jahre dauern, bis die Beschwerden nachlassen.

Neue Therapie ermöglicht rasche Genesung

Neu bietet das LUKS Luzern eine ambulante minimalinvasive Behandlung an. Prof. Dr. med. De-Hua Chang, Co-Chefarzt und Leiter der Interventionellen Radiologie, erklärt: «Eine mögliche Ursache für chronische Schmerzen bei der Frozen Shoulder können neu entstandene, abnorme Blutgefässe sein, die von schmerzleitenden Nerven begleitet werden.» Die neue Methode setze genau da an. «Über einen Katheter, der unter örtlicher Betäubung und Durchleuchtung bis zur entzündeten Gelenkkapsel geführt wird, verschliessen wir diese Gefässe mit mikroskopisch kleinen Partikeln», erklärt Chang. So kann die übermässige Durchblutung gestoppt werden und die schmerzleitenden Nerven werden unterbrochen. Dies verhindert die Schmerzentstehung direkt an der Quelle.

Dieser innovative Eingriff maximiert die Wirksamkeit und minimiert das Risiko von möglichen Nebenwirkungen. Dies hat erhebliche Vorteile für die betroffenen Patientinnen und Patienten. Bereits kurze Zeit nach dem Eingriff ist eine deutliche Schmerzlinderung spürbar. Ergänzende physiotherapeutische Massnahmen unterstützen den Heilungsprozess und verbessern die Beweglichkeit.

Enge Zusammenarbeit der Fachdisziplinen optimiert Behandlungsplan

Die erfolgreiche Behandlung der Frozen Shoulder nach der neuen Methode basiert auf einer intensiven Zusammenarbeit zwischen der Orthopädie und der interventionellen Radiologie. Die Orthopädie stellt in der Schultersprechstunde die Diagnose und legt den optimalen Zeitpunkt für den Eingriff fest, während die Interventionelle Radiologie den Eingriff durchführt. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht es, den Behandlungsplan individuell anzupassen und gewährleistet die bestmögliche Versorgung für die Patientinnen und Patienten.

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