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Minimalinvasive Herz-Lungen-Maschine reduziert Belastung bei Operationen

Neu gibt es am Luzerner Kantonsspital (LUKS) in Luzern ein hochspezialisiertes System für Herzoperationen. Dieses verringert den Einsatz von Maschinen, die den Blutkreislauf ausserhalb des Körpers bei einer Operation unterstützen. Das bedeutet weniger Stress für die Patientinnen und Patienten.
1. November 2024
Lesezeit: 2 Minuten
Matt Peter Original WebseiteBanner
Prof. Dr. med. Peter Matt, Chefarzt Herzchirurgie

Die Herzchirurgie ist eine hochspezialisierte Chirurgie mit komplexen Eingriffen. In den meisten Fällen erfordern diese Operationen die Unterstützung einer Herz-Lungen-Maschine (HLM). Mit Hilfe der HLM kann das Herz gestoppt werden, während der Kreislauf von Patientin oder Patient aufrechterhalten und mit Sauerstoff versorgt wird. So können schwierige Eingriffe an den Herzkranzgefässen, an den Herzklappen, am Herzmuskel und an den herznahen grossen Gefässen durchgeführt werden.

Trend zu weniger invasiven Eingriffen

In den vergangenen Jahren hat sich die Herzchirurgie stetig weiterentwickelt, hin zu immer weniger invasiven Eingriffen, insbesondere durch neue Operationstechniken. Dadurch konnte die Belastung der Patientinnen und Patienten durch den Eingriff, die Narkose und die HLM immer weiter reduziert werden. Minimalinvasive Bypass- und Herzklappenoperationen sind heute am LUKS Standard. Nun setzt die Herzchirurgie des LUKS auch eine minimalinvasive Herz-Lungen-Maschine ein, was die Belastungen für die operierten Personen weiter senkt. Die MECC, Kurzform für «Minimized Extracorporal Circulation», ist eine Weiterentwicklung der Herz-Lungen-Maschine.

Das MECC-System im Einsatz am LUKS.

Weniger Blutverdünnung, weniger Transfusionen

Die minimierte HLM ist ein hochspezialisiertes Gerät. Der Kreislauf ausserhalb des Körpers, an den die Patientin oder der Patient angeschlossen ist, wird auf ein absolutes Minimum reduziert: im Wesentlichen auf eine Zentrifugalpumpe als Antrieb, den Oxygenator (künstliche Lunge) und die verbindenden Schläuche. Der kompakte und geschlossene Aufbau eines solchen Systems reduziert den Blut-Luft-Kontakt und halbiert das Füllvolumen, das zur Entlüftung des Systems benötigt wird. Eine spezielle Kardioplegielösung, die sich durch eine hohe Wirksamkeit bei geringem Volumen auszeichnet, führt dazu, dass weniger blutverdünnende Medikamente und weniger Transfusionen benötigt werden. Das senkt die Belastung für das Herz der operierten Person und führt in der Regel zu einer kürzeren Verweildauer im Spital.

Technik erfordert hohe Spezialisierung

MECC-Systeme sind bewährt und sicher in der Anwendung. Solche Systeme sind schon seit einigen Jahren verfügbar, die Technik wird aber wegen der erforderlichen hohen Spezialisierung selbst in Universitätskliniken nicht in allen Häusern eingesetzt. Umso erfreulicher ist, dass die Herzchirurgie des LUKS die hochspezialisierte Technik ihren Patientinnen und Patienten nun bei schwierigen Eingriffen anbieten kann. Dies ganz im Sinn eines Zentrumsspitals und dessen Anspruch einer innovativen Qualitätsmedizin.

Hinweis: Dieser Beitrag ist im Juli 2024 im luksmagazin erschienen, dem Magazin für Zuweisende der LUKS Gruppe.

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