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Neuer Simulator verbessert Ultraschall-Training in der Frauenklinik

Die Frauenklinik am Luzerner Kantonsspital (LUKS) Luzern nutzt künftig einen innovativen Ultraschall-Simulator in der ärztlichen Aus- und Weiterbildung, ohne die Zeit von echten Patientinnen zu beanspruchen. Ultraschall-Untersuchungen können standardisiert geschult, Kenntnisse objektiv überprüft werden. Der Simulator wird in einem Netzwerk aus Zentralschweizer Spitälern gemeinsam für die assistenzärztliche Ausbildung genutzt und künftig auch in der Weiterbildung von Zuweisenden eingesetzt.
3. April 2025
Lesezeit: 3 Minuten
markus hodel benedict krischer dsc
Dr. med. Benedict Krischer (links) und KD Dr. med. Markus Hodel freuen sich über den neuen Ultraschall-Simulator.

Ultraschall wird bei Schwangerschaftskontrollen und -screenings, sowie bei zahlreichen gynäkologischen Untersuchungen eingesetzt. Deshalb sind Ultraschall-Untersuchungen ein wichtiger Teil der Aus- und Weiterbildung von Fachärztinnen und -ärzten der Gynäkologie und Geburtshilfe. 

An der Frauenklinik wird hierfür künftig ein neuer Ultraschall-Simulator eingesetzt. An dem innovativen Trainingsgerät können verschiedene Ultraschalluntersuchungen durchgeführt werden. Das Gerät gibt Rückmeldung, ob die Untersuchung korrekt durchgeführt wurde und die definierte Gewebeebene getroffen wurde. 

«Dies ist ein grosser Fortschritt in der Ausbildung unserer Assistenzärztinnen und -ärzte, die in Zukunft auch ohne echte Patientinnen trainieren können», erklärt KD Dr. med. Markus Hodel, Chefarzt Geburtshilfe an der Frauenklinik. Denn bisher erfolgte die Ausbildung in der Regel an Patientinnen in den Sprechstunden, die von den Assistenzärztinnen und -ärzten unter Anleitung erfahrener Fachärztinnen oder -ärzte untersucht wurden. Dies war für alle Beteiligten zeitaufwändig und mitunter eine Herausforderung für die Sprechstundenplanung. Auch die Organisation von zusätzlichen Ausbildungskursen für Schwangerschaftsultraschall und -screenings war mit grossem Aufwand verbunden. «Für diese Kurse mussten wir jeweils schwangere Frauen finden, die bereit waren, sich teilweise einige Stunden lang mehrfach untersuchen zu lassen», beschreibt KD Dr. Markus Hodel.  

Auch für die gynäkologische Ultraschall-Untersuchung bietet der Simulator grosse Vorteile. «Hierdurch kann der oftmals für die Patientinnen als unangenehm empfundene vaginale Ultraschall trainiert werden, ohne Patientinnen der Untersuchung auszusetzen», erläutern die Chefärztinnen und Leiterinnen der Frauenklinik des LUKS Luzern, Prof. Dr. med. Christine Brambs und PD Dr. med. Corina Christmann.

Objektivierte Aus- und Weiterbildung

Die Chefärztinnen und der Chefarzt der Frauenklinik sehen noch weitere Vorteile des neuen Simulators: «Die bisherige Ultraschall-Ausbildung hatte eine subjektive Komponente, die sich aus der jeweiligen Erfahrung und zeitlichen Kapazität der Instruktorin oder des Instruktors ergab. Mit dem Ultraschall-Simulator können wir die Ausbildung standardisieren, die Ultraschallfähigkeiten objektiv überprüfen und bei guten Testergebnissen einen Fähigkeitsausweis ausstellen. Auch bei neuen Mitarbeitenden können wir den individuellen Ausbildungsstand messen und damit die hohe medizinische Qualität an der Frauenklinik sicherstellen.» 

Sie ergänzen: «Wir möchten den Ultraschall-Simulator in Zukunft ebenfalls bei Weiterbildungs- und Refresher-Kursen für niedergelassene Fachärztinnen und -ärzte einsetzen. So können wir Fähigkeitsnachweise zum Beispiel für Präeklampsie-Screenings ermöglichen, mit denen niedergelassene Kolleginnen und Kollegen ihr Praxisangebot erweitern und bei Krankenkassen abrechnen können.»

Auch bei der Hebammenausbildung sieht KD Dr. med. Markus Hodel einen wertvollen Einsatzbereich: «Wir möchten einen Beitrag zur Ausbildung von Hebammen leisten. Mit Hilfe des Ultraschallsimulators können sich Hebammen Fähigkeiten aneignen, dank derer sie im Gebärsaal künftig selbständig qualitativ hochstehende Ultraschalluntersuchungen durchführen können.» 

Zusammenarbeit der Spitäler in der Zentralschweiz 

Neben den anderen Spitälern der LUKS Gruppe, d.h. LUKS Sursee, LUKS Wolhusen und Spital Nidwalden, werden auch das Zuger Kantonsspital und das Kantonsspital Obwalden den Ultraschall-Simulator für ihre assistenzärztliche Ausbildung in der Gynäkologie und Geburtshilfe einsetzen. «Wir sind sehr froh über diese enge Zusammenarbeit im Netzwerk», sagen KD Dr. med. Markus Hodel, Prof. Dr. med. Christine Brambs und PD Dr. med. Corina Christmann. «Die verschiedenen Kliniken bündeln so Ressourcen – damit die Patientinnen in der Zentralschweiz optimal versorgt werden.» 

benedict krischer dsc
Dr. med. Benedict Krischer entwickelt die neuen Schulungsinhalte für die Aus- und Weiterbildung mit den Ultraschall-Simulator.

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