Studie bestätigt Wirksamkeit von MS-Therapie

Vor der Zulassung eines neuen Medikaments muss dessen Wirksamkeit und Sicherheit in randomisierten, kontrollierten Studien nachgewiesen werden. Diese werden mit einer definierten Patientengruppe durchgeführt. Der Einbezug von Personen mit unterschiedlichen Begleiterkrankungen, früheren Behandlungen oder älteren Menschen in diese Studien ist oft eingeschränkt. Daher ist es wichtig, nach der Zulassung weitere wissenschaftliche Studien unter realen klinischen Bedingungen durchzuführen.
Eine Forschungsgruppe um Dr. med. Lara Diem, Oberärztin am Neurozentrum des LUKS, untersuchte daher die Sicherheit und Wirksamkeit von Ocrelizumab, das seit einigen Jahren in der Schweiz zugelassen ist, in der Behandlung von schubförmig auftretender MS. Dabei wurden retrospektive Daten von 235 Patientinnen und Patienten einbezogen, die an zwei MS-Zentren in der Schweiz (Kantonsspital Aarau und Universitätsspital Bern) mit Ocrelizumab behandelt worden waren. Nach 12 Monaten zeigten 80.0 Prozent der Behandelten keine Anzeichen einer Krankheitsaktivität, nach 24 Monaten waren es 84.6 Prozent. Die häufigsten unerwünschten Ereignisse waren Infektionen, die besonders bei Personen mit einer reduziertem Serumkonzentration von IgG-Antikörpern auftraten.
Diese Ergebnisse zeigen eine hohe Wirksamkeit der Behandlung und bestätigen damit die Resultate vorhergehender Studien. Die Verträglichkeit des Antikörpers wurde von den Forschenden ebenfalls als gut beurteilt, auch wenn sie empfehlen, das erhöhte Infektionsrisiko in der individuellen Therapiestrategie zu berücksichtigen.
L. Diem, A. Ovchinnikov, C. Friedli, H. Hammer, N. Kamber, A. Chan, A. Salmen, O. Findling, R. Hoepner.
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