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Geschichte des Kinderspitals Zentralschweiz​

  • 1902

    Eröffnung des Kantonsspital Luzern​

    Kinder wurden in den chirurgischen und medizinischen Kliniken gepflegt. ​ 

     

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    Kinder in der Chirurgie um 1920
    Kinder in der Chirurgie um 1940
    Kinder in der Chirurgie um 1920
    Kinder in der Chirurgie um 1940
    Kinder in der Chirurgie um 1920
    Kinder in der Chirurgie um 1940
    1961

    Politischer Entscheid für ein Kinderspital – und ein Chefarzt ohne Spital​

    Der Grosse Rat des Kantons Luzern beschliesst den Bau eines «Zentralschweizerischen Säuglings- und Kinderspitals. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Stiftung Fischbacher-Labhardt, die ein Vermögen von 10 Millionen Franken zur Errichtung und zum Betrieb eines Kinderspitals zur Verfügung stellt.​  Bis zum Bezug eines Provisoriums werden aber noch 6 Jahre vergehen.

    1962 wird ein Architekten-Wettbewerb für ein Zentralschweizerisches Säuglings- und Kinderspital und 1963 die Chefarztstelle für dieses ausgeschrieben. Die Pläne des Architektenteams können jedoch nicht umgesetzt werden: Es ist zunächst geplant, das Hauptgebäude des Kantonsspitals auf dem höchsten Punkt des Spitalhügels, also etwa im Gebiet des heutigen Spitalzentrums zu errichten. Dagegen erhebt dann der Heimatschutz Einsprache, und das Hochhaus muss auf das Gebiet der ehemaligen Spitalgärtnerei verschoben werden und kollidiert damit mit dem geplanten Kinderspital. Das Spitalarchitektenteam wird daraufhin beauftragt, einen neuen Entwurf zu erarbeiten. ​ 

    Prof. Dr. med. Othmar Tönz (1926 -2016), der das Kinderspital als Chefarzt leiten sollte, blickt später auf diese Zeit zurück: «Ich war somit ein Chefarzt ohne Spital und hatte spitalplanerische Aufgaben und ausserdem die Neugeborenen der Frauenklinik zu betreuen; es waren damals über 2'000 im Jahr.» ​ 

    1967

    Bezug der provisorischen Kinderklinik​

    Das im Rohbau befindliche Pflegeheim beim Personalhaus I wird zu einer provisorischen pädiatrischen Kinderklinik mit 40 Betten ausgebaut und kann im Frühling bezogen werden. 

    Kinderspital Provisorium
    1968

    Ausbau Bettenkapazität und Spatenstich für das neue Kinderspital​

    Wegen der grossen Nachfrage wird die Bettenkapazität auf 44 Betten erhöht. Trotzdem bleibt die Auslastung sehr hoch, die Betten sind meist zu 100 Prozent belegt. Gründe hierfür sind die damals übliche lange Aufenthaltsdauer, aber auch Krankheitsschwere der Kinder, die oft erst in einem Spätstadium oder mit schweren Infektionen ins Spital kommen. ​ 

    Im Frühling 1968 erfolgt der erste Spatenstich für den Neubau durch Regierungsrat Felix Wili. ​ 

    1971

    Bezug Neubau Kinderspital​

    Die Bevölkerung Luzerns besichtigt das Spital am 25. März. Am 27. April finden der Umzug der Patientinnen und Patienten aus dem Provisorium und die ersten Neuaufnahmen im Kinderspital statt. Der Neubau ist als stationäres Bettenhaus konzipiert, ambulante Behandlungen spielen keine grosse Bedeutung.  

    Kinderspital Neubau
    1981

    Vormarsch der Kinderchirurgie​

    • Zehn Jahre nach Bezug des neuen Kinderspitals gewinnt Kinderchirurgie immer stärker an Bedeutung: Erstmals übersteigt die Anzahl stationärer Fälle in der Kinderchirurgie (1'653 Fälle) diejenigen der Pädiatrie (1'609 Fälle). ​ 
    • Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt 10.9 Tage (Pädiatrie) bzw. 11.7 Tage (Kinderchirurgie). ​ 
    • 73.2% der Patientinnen und Patienten kommen aus dem Kanton Luzern, 22.4% aus anderen Kantonen und 3.4% aus dem Ausland. Die Anzahl ambulanter Behandlungen hat mittlerweile auf rund 1’400 zugenommen. ​ 
    1986

    Ausbau von Spezialsprechstunden​

    • Eine neue Sprechstunde für Kinder mit cystischer Fibrose erweitert das Angebot der Spezialsprechstunden Kardiologie, Onkologie, Diabetes und Allergietestung.​ 
    • Die im Kinderspital entwickelte innovative Ernährung für kleine Frühgeborene mit einem Zusatzgemisch zu Muttermilch (FM85) wird nun industriell hergestellt und im gesamten deutschen Sprachraum mehr und mehr eingesetzt. ​ 
    1989

    Renovierung und Erweiterung​

    • Die Aussenfassade des Kinderspitals wird erneuert, isolierte Fenster verbessern die bisher ungenügende Wärmedämmung. ​ 
    • Das Untergeschoss wird erweitert, um mehr Platz für die Physiotherapie und das Archiv zu schaffen. ​ 
    • In der Neonatologie wird die Kapazität der Beatmungsplätze aufgrund der steigenden Nachfrage erweitert.​ 
    1996

    25 Jahre Kispi: steigende Patientenzahlen

    • Die Patientenzahlen sind auf mittlerweile auf total 3'586 stationär angestiegen. Die Aufenthaltsdauer ist auf 8 Tage (Pädiatrie) bzw. 7.3 Tage (Kinderchirurgie) Tage gesunken. ​ 
    • Die Zahl ambulanter chirurgischer Eingriffe und Behandlungen ist dank der 1995 etablierten chirurgischen Tagesklinik auf 6'056 gewachsen. Insgesamt werden am Kinderspital 10’222 Patientinnen und Patienten ambulant behandelt. ​ 
    1999

    Neues interprofessionelles Führungsgremium​

    • Das Kinderspital wird von einem interprofessionellen Team bestehend aus dem Chefarzt Pädiatrie, dem Chefarzt Chirurgie sowie der Leitung Pflege geleitet. ​ 
    • In der Kinderchirurgie ermöglichen neue Operationsmethoden eine deutliche Verringerung der Aufenthaltsdauer bei immer mehr Erkrankungen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist auf 6.7 Tage gesunken.  
    • Dank einer neuen interdisziplinären Sprechstunde mit der Klinik für Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie können Kinder mit Gesichts- und Kieferspalten noch besser behandelt und betreut werden. ​ 
    2001

    30 Jahre Kispi: Dreifache medizinische Leistung​

    • Rund 260 Mitarbeitende betreuen ein breites Altersspektrum, vom Frühgeborenen ab der 25. Schwangerschaftswoche bis zum jungen Erwachsenen.  
    • Ursprünglich als rein stationäres Spital in Betrieb genommen, hat mittlerweile mit 12’035 Konsultationen eine deutliche Verlagerung in ambulanten Bereich stattgefunden. ​ 
    • In der Hülle des 1971 erbauten Spitals wird mittlerweile die dreifache medizinische Leistung mit doppelt so vielen Mitarbeitenden erbracht.  
    Foto Personalfest 2001
    2004

    Wandbilder verschönern das Kispi​

    • Die Stiftung «Paint a Smile» verschönert das Kinderspital mit fröhlichen Bildern.​ 
    • Der neue ambulante Spitaltarif Tarmed wird schweizweit eingeführt. Insbesondere in der Kinderchirurgie resultieren Mindererträge aufgrund der nicht kostendeckenden Tarife.​ 
    • Operationen an sehr kleinen Frühgeborenen werden auf der Intensivpflegestation durchgeführt, um die Belastung und die Risiken durch Transport und Umlagern der Kinder zu minimieren. ​ 
    • Ein Norovirus-Ausbruch kurz vor Jahresende betrifft 70 Kinder und 30 Mitarbeitende.​  
    Wandbemalung von "Paint a Smile" 2004
    2006

    35 Jahre Kinderspital​

    • Gab es im Kinderspital 1971 ausser Notfällen kaum ambulante Behandlungen, zählen die Tagesklinik nach 35 Jahren rund 5'000 und die Notfallstation ca. 10'000 ambulante Konsultationen. ​ 
    • Im stationären Bereich übernachten rund 4'000 Eltern und unterstützen bei der Pflege bei der Rund-um-die-Uhr-Versorgung in dafür nicht konzipierten Räumen. ​ 
    • Das neue Berufsbild «Fachfrau Gesundheit» wird im Kinderspital integriert und zunächst nur im Stations-Sekretariat eingesetzt. ​ 
    • Das Kispi führt strukturierte Spezialsprechstunden mit Kaderärzten/-innen in Fachgebieten, auf denen dieses sich besonders fortgebildet haben, so dass Zuweisende ihre Patientinnen und Patienten direkt zuweisen können. ​ 
    Ein Traumdoktor im Kinderspital
    2007

    Kinderspital wird formal ins Luzerner Kantonsspital integriert​

    • Die Luzerner Spitäler in Luzern, Sursee und Wolhusen werden selbständig. Damit wird auch die bisherige Trägerschaft durch den Kanton Luzern und die Fischbacher-Labhardt-Stiftung aufgelöst, der Spitalrat übernimmt die Aufsicht über das Kinderspital. ​ 
    • Die Kinderrheumatologie wird als neues Spezialgebiet angeboten​ 
    • Die stationäre, tagesstationäre und ambulante Behandlung krebskranker Kinder wird an einem Ort zusammengelegt, um eine kontinuierliche und ganzheitliche Betreuung sicherzustellen. ​ 
    2009

    Starker Anstieg der Notfall-Konsultationen

    • ​In der Stadt und Agglomeration wird der ärztliche Notfalldienst neu organisiert. In der Folge verzeichnet die Notfallstation des Kinderspital eine massive Zunahme von 8’000 auf über 12'000 Konsultationen jährlich. Die telefonischen Anfragen steigen auf durchschnittlich 50 pro Tag.  
    • Die Onkologie wird um das Fachgebiet der pädiatrischen Hämatologie erweitert. ​ 
    2016

    3D-Technik im OP

    • Die durch den Neubau der Augenklinik freigewordenen Flächen können zur Entlastung des stationären Bereichs des Kinderspitals genutzt werden. Dadurch entsteht mehr Platz für die Notfallstation und Tagesklinik.  
    • Sicherer, präziser, schneller: Als erstes Kinderspital der Schweiz setzt das Kinderspital bei Operationen ein dreidimensionales Videosystem ein. Damit verfügt das Kinderspital über die modernste auf dem Markt verfügbare 3D-Technik und nimmt schweizweit einmal mehr medizinisch einen Spitzenplatz ein. Finanziert wird das neue System zu einem wesentlichen Teil durch die Stiftung Paul und Gertrud Fischbacher-Labhardt.​ 
    Operation im Kinderspital mit dreidimensionales Videosystem
    2017

    Überbrückungsmassnahmen ​

    Seit der Inbetriebnahme des Kinderspitals im Jahr 1971 hat sich die Zahl der Patientinnen und Patienten mittlerweile vervierfacht. Rund 480 Mitarbeitende betreuen pro Jahr über 4’000 stationäre und fast 60’000 ambulante ​Patientinnen und Patienten. Weil die Räumlichkeiten den heutigen Anforderungen nicht mehr genügen, soll das Gebäude 2025 durch einen Neubau ersetzt werden. ​ 

    2018

    Moderner Aufwachraum für das Kinderspital Luzern​

    Dank einer grosszügigen Zuwendung der Paul und Gertrud Fischbacher-Labhardt Spitalstiftung wird im Frühling ein moderner Aufwachraum der Kinderchirurgie realisiert.

    LUKS Fischbacher-Labhardt-Spitalstiftung
    Sie freuten sich über die Spende (von links): Benno Fuchs (CEO/Direktor LUKS), Susanne Suter-Wick (Präsidentin Paul-und-Gertrud-Fischbacher-Labhardt-Spitalstiftung), Prof. Dr. med. Thomas J. Neuhaus (Leiter Kinderspital) und Prof. Dr. med. Philipp Szavay (Chefarzt Kinderchirurgie).
    2019

    Das Kinderspital geht digital​

    Das Klinikinformationssystem LUKiS wird am Luzerner Kantonsspital eingeführt. Damit wird das Kinderspital digital​. 

    2020

    Spatenstich für den Neubau​

    • Im September ist der Spatenstich für den Neubau Kinderspital / Frauenklinik, die Tür an Tür gebaut werden. Kernstück des Neubaus wird das Perinatalzentrum, bestehend aus Geburtshilfe, Neonatologie und Neugeborenen-Intensivstation sein. ​ 
    • Im November wird die Stiftung Zukunft Kinderspital Zentralschweiz gegründet, die den Neubau und die Weiterentwicklung der Medizin am neuen Kinderspital Zentralschweiz fördert​.
    Spatenstich für Neubau Kinderspital/ Frauenklinik
    2021

    50 Jahre Kinderspital​

    • Über 4’400 Kinder werden stationär, mehr als 54’000 ambulant behandelt. Die Zahl der ambulanten Konsultationen ist auf fast 22’000 angestiegen.  
    • Ab Oktober besteht die interprofessionelle Leitung Kinderspital aus: PD Dr. med. Martin Stocker, Chefarzt Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin sowie Vorsitzender der Klinikleitung und Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung des LUKS, PD. Dr. med. Nicole Ritz, Chefärztin Pädiatrie, PD Dr. med. Philipp Szavay, Chefarzt Kinderchirurgie, und Birgit Wernz, Leiterin Pflege. ​ 
    2024

    Neuer Name, neues Logo​

    Das Kinderspital erhält den neuen Namen Kinderspital Zentralschweiz, einen eigenen Markenauftritt sowie ein eigenes Logo.​ 

    Pflegefachkraft mit zwei Patientinnen auf der Bettenstation
 

Ausblick

Wir freuen uns auf den Neubau, der eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Kindermedizin mit Pädiatrie und Kinderchirurgie und auch in Zukunft optimale Versorgung von Kindern und Jugendlichen in der Zentralschweiz ermöglichen wird. ​
Neubau Kinderspital / Frauenklinik

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