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Plötzlich Tumorpatient

Roland Schwegler ist einer von 40 526 stationären Patientinnen und Patienten des LUKS. Er musste sich in der Klinik Sursee einer Krebsoperation unterziehen. Seine gute Gesundheit, das Geschick des Chirurgen und die gute Pflege haben die Genesung beschleunigt.
1. April 2021
Lesezeit: 3 Minuten
Roland Schwegler

Eigentlich war nur eine Routineuntersuchung geplant, dann ging alles sehr schnell: Tumordiagnose, Operation – und Erholung. Roland Schwegler, selbständig und vielreisend, nutzte einen coronabedingten Aufenthalt in der Schweiz für einen Gesundheitscheck beim Hausarzt. «Alle Werte waren gut», sagt der 63-Jährige. Weil er aber über Schmerzen im linken Unterbauch klagte, überwies ihn der Arzt für eine Darmspiegelung zum Magendarmspezialisten. Dieser entdeckte einen faustgrossen Tumor im Dickdarm und teilte dem Patienten mit, nun müsse schnell operiert werden. Umgehend bekam er einen Besprechungstermin beim Chirurgen seiner Wahl: Dr. med. Alessandro Wildisen, Chefarzt Viszeralchirurgie und Departementsleiter des LUKS Sursee.

«Sofort operieren»

Doch bevor es zum Gespräch kam, musste Roland Schwegler notfallmässig stationär aufgenommen werden, als er für eine Tomografie-Untersuchung im Spital war: «Ich hatte sehr starke Bauchschmerzen, 9 auf einer Skala von 10.» Bei der Visite am nächsten Morgen bemerkte der Chirurg, dass sich der Zustand des Patienten dramatisch verschlechtert hatte: «Sofort operieren», entschied er. Der Tumor hatte die Darmwand durchbrochen, Stuhl, Eiter und Bakterien verteilten sich im Bauchraum, der Patient hatte eine akute Bauchfellentzündung, die sich zu einer Blutvergiftung entwickelte.

3.5 Stunden dauerte der Eingriff. Entfernt wurden 40 Zentimeter Dickdarm und 31 Lymphknoten. Die Operateure spülten den Bauchraum mit viel Wasser und vernähten anschliessend die Wunden; die Narbe reicht vom Bauchnabel bis zum Schambein. «Normalerweise führen wir solche Operationen minimal-invasiv mit der Schlüssellochtechnik durch, aber bei einer Notfallsituation mit Blutvergiftung verbietet sich das», sagt Alessandro Wildisen. Und normalerweise wird nach einer notfallmässigen Darmoperation ein künstlicher Darmausgang, ein Stoma, angelegt. Der Chirurg hatte den Patienten bereits entsprechend informiert, verzichtete dann aber doch darauf: «Entscheidend war neben dem intraoperativen Befund, dass der Patient gesund gelebt hat. Er hat nie geraucht, nahm keine Medikamente und hatte keine Blutarmut – sonst hätten wir diese Dickdarmnaht nicht ohne Stoma gewagt.»

«Wie im Hotel»

Der recht gute allgemeine Gesundheitszustand des Patienten trug zur raschen Genesung bei. Eine Nachbehandlung auf der Intensivstation war nicht nötig. Bereits zwei Stunden nach der Operation konnte Roland Schwegler ein erstes Mal aufstehen, acht Tage später durfte er die Klinik verlassen. Schon bald konnte er wieder normal essen und trinken, der operierte Darm funktionierte problemlos. Selbst die anfängliche Schonkost im Spital hat der ehemalige Patient in bester Erinnerung: Der Koch habe es immer geschafft, einen «feinen Gout» hinzubekommen, lobt er. In seinem Einzelzimmer mit Aussicht hat er sich gefühlt «wie im Hotel», das Pflegepersonal empfand er als «bodenständig» und «sehr kompetent».

«Es braucht nicht nur einen gelungenen Eingriff mit guter Heilung; auch die Atmosphäre auf der Abteilung und die Zusammenarbeit zwischen Pflegenden und Ärzten müssen stimmen», sagt Alessandro Wildisen. Mache der Patient positive Erfahrungen, trage er sie nach aussen. Roland Schwegler wird regelmässig nach Sursee zurückkehren: Ärzte der Onkologischen Klinik sowie sein Hausarzt werden ihn bei der geplanten mehrwöchigen Chemotherapie betreuen. Der Patient weiss, dass es «keine Garantie auf Heilung» gibt. «Was würden Sie mir empfehlen, wenn ich Ihr Sohn wäre?», wollte er deshalb von der behandelnden Krebsspezialistin wissen. Danach konnte er sich entscheiden.

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